Dieser Priester war evangelisch. Jetzt analysiert er die Zukunft der Christen in Schweden

Pater Magnus Nyman
Pfarrei Sankt Lorenz, Uppsala

Papst Franziskus wird am kommenden 31. Oktober nach Schweden reisen – ein Land, in dem nur 1,2 Prozent der Bevölkerung katholisch ist, während über 60 Prozent evangelisch-lutherische Christen sind.

Anlässlich dieses Besuches, bei dem der Heilige Vater an einer ökumenischen Zeremonie zum Gedenken an 500 Jahre protestantische Reformation Martin Luthers teilnehmen wird, interviewte CNA den katholischen Priester Pater Magnus Nyman, einen ehemaligen Lutheraner und Historiker, der über die Zukunft des Christentums in diesem Land sprach.

Pater Nyman ist auch Mit-Autor des Buches "Der Geruch gelöschter Kerzen", das sich mit der Auswirkung der protestantischen Reform auf das schwedische Volk beschäftigt. Er gab an, dass die katholische Kirche in den nördlichen Ländern Europas, wie Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden, wachse und dass er "großes Vertrauen in die Zukunft und Enthusiasmus habe".

"Nur fünf Prozent der schwedischen Bevölkerung gehen in einen Sonntagsgottesdienst und die Zahl ist sinkend, außer bei den Katholiken und den Orthodoxen", so der Priester.

Pater Nyman betonte, er sei "überzeugt, dass das Christentum in Schweden eine Zukunft habe, aber in der unmittelbaren Zukunft werde es eher einen Rückgang geben". "In diesem Rückgang wird die katholische Kirche eine wichtige Aufgabe haben" erklärte er.

Pater Nyman erläuterte auch, dass die religiösen Orden eine "sehr große" Bedeutung für die Katholiken im Land hätten. Als während der protestantischen Reformation im Jahre 1595 der letzte Konvent geschlossen wurde, "verlor die katholische Kirche ihre letzte Basis in Schweden".

In Bezug auf das Wachstum der katholischen Kirche sagte der Erzsbischof von Stockholm, Monsignore Anders Arborelius, zu CNA, dass jährlich zwischen 70 und 100 Schweden zum Katholizismus konvertierten.

Der kirchliche Würdenträger erklärte, "die katholische Spiritualität, die Stärke im Glauben und das internationale Profil der Kirche" sei das, was die Leute anziehe. "Jene, die konvertieren, haben unterschiedliche Lebensgeschichten."

Mehr in Europa

"Neuerdings kommen viele aus den sogenannten Freikirchen. Auch gibt es jedes Jahr Priester und Frauen aus der lutherischen Kirche, die konvertieren", so Monsignore Arborelius.

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