Würzburg - Freitag, 17. März 2023, 15:10 Uhr.
Der Präsident der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, hat nach Ende des deutschen Synodalen Wegs erklärt: „Treue deutsche Katholiken werden der Lehre des Bischofs von Rom und seiner Ratgeber folgen und Abstand davon nehmen, sich von Synodalen Räten oder sonst etwas beeinflussen zu lassen, das der Papst zurückgewiesen hat.“
Broglio äußerte sich gegenüber der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe). In diesem Zusammenhang verwies er auf die Lage zu Beginn der Reformation im Jahr 1517: „Während damals die örtlichen Fürsten die fast ausschließliche Entscheidungsgewalt besaßen, haben die deutschen Katholiken heute die Freiheit, Papst Franziskus zu gehorchen und in der Kirche zu bleiben.“
„Der Glanz der Wahrheit muss bewahrt werden und von ihm sollten sich die deutschen Katholiken anziehen lassen“, sagte Broglio, der in den USA für die Militär-Erzdiözese zuständig ist. „Diejenigen, die sich anders entscheiden, werden sich außerhalb der Kirche stellen.“ Eine Exkommunikation erfolge dadurch, „dass der Betreffende sich selbst außerhalb der Gemeinschaft mit der Kirche stellt und nicht andersherum“.
„Es wäre sicher besser zu gehorchen und eine neue Wunde in der katholischen Kirche zu vermeiden“, zeigte sich der Erzbischof überzeugt. „Ich denke, dass Stolz in diesem Prozess eine Rolle spielt. Manchmal scheint es, als ob einige Menschen sich wie ein Kind verhielten, das seinen Willen durchsetzen will oder das Spiel findet nicht statt.“
„Von außen sieht es so aus, als sei die Megastruktur der Deutschen Bischofskonferenz wie ein Schwanz, der mit dem Hund wedelt“, so Broglio weiter. „Sie haben ihr Beschäftigungsverhältnis aufrechtzuerhalten und die Struktur zu tragen. Ist das nicht der Motor, der den Zug antreibt?“
In Wahrheit könne aber die der göttlichen Offenbarung entspringende kirchliche Lehre nicht geändert werden: „Das sollte klar konstatiert und niemand getäuscht werden. Sich einzelne Abschnitte aus der Bibel wie Rosinen herauszupicken, ohne die gesamte Lehre im Auge zu haben, ist immer als Häresie bezeichnet worden. Eine Wahrheit unter Ausschluss anderer auszuwählen ist schlicht und einfach ein falsches Verfahren.“
„Wir haben nicht die Befugnis, die Lehre des Einen zurückzuweisen, nach dem wir uns Christen nennen“, fasste Broglio zusammen. „Ich glaube, das muss man denen, die verlangen, die Kirche solle fundamentale dogmatische Wahrheiten ändern, immer wieder gewissenhaft sagen. Wir können es einfach nicht, wenn wir weiter katholisch bleiben wollen.“