„Der Wahrheit den Vorrang“: Erzbischof Gänswein besucht Altötting

Erzbischof Georg Gänswein
screenshot / YouTube / BR24

Bei einem Besuch im bayerischen Marienwallfahrtsort Altötting hat Erzbischof Georg Gänswein am Samstag erklärt, er habe in seinen Erinnerungen an seine Zeit als Privatsekretär von Kardinal Joseph Ratzinger bzw. Papst Benedikt XVI. versucht, „der Wahrheit den Vorrang zu geben“.

Für die unter dem Titel „Nichts als die Wahrheit“ veröffentlichten Erinnerungen habe, so Gänswein laut Bayerischem Rundfunk, das Ziel gegolten: „Niemanden anklagen, keine Gräben zu schaffen und auch gar nicht irgendwie Gegensätze zu produzieren, sondern ganz einfach: Berichten, was ich selbst erlebt habe.“

Bei seinem Besuch in Altöttung war es auch zu einem Protest von etwa 20 Leuten gekommen, die von der Kirche umfassende Aufklärung von Missbrauchsfällen forderten. Gänswein betonte demgegenüber, dass diese Arbeit „schon längst“ im Gange sei: „Das wird meines Erachtens gründlich getan. Das braucht etwas Zeit, aber es wird gründlich getan.“

Der Vatikan sei ein Ort, an dem „gearbeitet, gelacht wird, gegessen wird, Fehler gemacht werden“.

In einer am Sonntag im italienischen Fernsehen ausgestrahlten Sendung äußerte sich Gänswein außerdem erneut zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Der Rücktritt sei erfolgt, weil dem Pontifex die Kraft gefehlt habe, nicht etwa wegen Vatileaks – jenen Skandal, durch den Dokumente vom Schreibtisch des Papstes an die Öffentlichkeit gelangt waren.

Gänswein sagte, wie die Nachrichtenagentur Kathpress berichtete, er habe viel von dem „sehr freundlichen und starken Charakter“ des deutschen Papstes gelernt.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.