Vatikanstadt - Mittwoch, 19. April 2023, 9:50 Uhr.
Papst Franziskus hat am Mittwoch bei der Generalaudienz über den Eifer für das Evangelium unter den Märtyrern gesprochen, die ihr Leben für Christus hingegeben und somit für das Evangelium mit ihrem eigenen Blut Zeugnis abgelegt haben. Tatsächlich seien die Märtyrer „in unserer Zeit zahlreicher als in den ersten Jahrhunderten“.
Die Märtyrer seien „nicht als ‚Helden‘ zu sehen, die individuell gehandelt haben, wie Blumen, die in der Wüste blühen, sondern als reife und hervorragende Frucht des Weinbergs des Herrn, der die Kirche ist“, betonte der Pontifex. „Insbesondere durch die eifrige Teilnahme an der Feier der Eucharistie wurden die Christen vom Geist dazu geführt, ihr Leben auf dieses Geheimnis der Liebe zu gründen: nämlich auf die Tatsache, dass der Herr Jesus sein Leben für sie hingegeben hat, und dass sie deshalb auch ihr Leben für ihn und für ihre Brüder und Schwestern hingeben können und sollen.“
Ausführlich zitierte der Papst aus dem Dogmatischen Konstitution Lumen Gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils, wonach „die Kirche das Martyrium als eine außergewöhnliche Gabe und als den vollkommensten Beweis der Liebe betrachtet. Durch das Martyrium wird der Jünger in ein Ebenbild seines Meisters verwandelt, indem er aus freien Stücken den Tod für das Heil der Welt annimmt – ebenso wie seine Gleichförmigkeit mit Christus im Vergießen seines Blutes“.
Zwar würden nur wenige Christen zu Märtyrern, doch müssten „alle bereit sein, Christus vor den Menschen zu bekennen. Sie müssen bereit sein, das Glaubensbekenntnis auch inmitten von Verfolgungen abzulegen, an denen es der Kirche nie fehlen wird, wenn sie den Weg des Kreuzes geht.“ Entsprechend seien letztlich alle Christen zum Zeugnis des Lebens berufen, so der Papst, „auch wenn es nicht bis zum Blutvergießen geht, indem er sich in der Nachfolge Jesu Gott und seinen Brüdern schenkt“.
„Lasst uns also beten, dass wir nicht müde werden, das Evangelium zu bezeugen, auch in Zeiten der Bedrängnis“, schloss Papst Franziskus seine Katechese. „Mögen alle Märtyrerheiligen Samen des Friedens und der Versöhnung zwischen den Völkern sein, für eine menschlichere und brüderlichere Welt, in Erwartung der vollen Offenbarung des Himmelreiches, wenn Gott alles in allem sein wird.“
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