Bistum Aachen will Namen von Missbrauchstätern öffentlich nennen

Aachener Dom
CEphoto / Uwe Aranas

Das Bistum Aachen hat entschieden, die Namen von Missbrauchstätern öffentlich zu nennen. „Der Nennung von Tätern und Beschuldigten kommt im Zuge der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt eine ganz besondere Bedeutung zu“, betonte das Bistum am Montag.

„Als Täter gelten diejenigen, die entweder verurteilt wurden oder nach Überzeugung der Kirche im Bistum Aachen Täter waren oder sind“, hieß es. „Interdisziplinäre Fachexperten werden in Absprache mit den verschiedenen Gremien, die die Aufarbeitung kontrollieren und begleiten, eine Systematik erarbeiten, die als Grundlage für die öffentliche Nennung dient. Um diese Aufgabe gut und verantwortlich leisten zu können, braucht es eine angemessene und tiefgründige Vorbereitung.“

Diese Systematik als Grundlage für die öffentliche Nennung von Tätern soll bis Herbst stehen. Es sollen nicht nur Täter aus der im Jahr 2020 veröffentlichten Missbrauchsstudie genannt werden, „sondern auch in begründeten Einzelfällen darüber hinaus“.

Mit Blick auf die Missbrauchsopfer gelte: „Um Retraumatisierungen zu vermeiden und jeden Fall mit der notwendigen Sensibilität begleiten zu können, müssen parallel zur öffentlichen Nennung zusätzliche Unterstützungs- und Hilfsangebote bereitgestellt werden. Diese notwendigen Angebote werden parallel zur Erstellung des Konzeptes weiter ausgebaut.“

Der Bischof von Aachen, Helmut Dieser, ist seit September 2022 Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).