35-jähriger Abt von Wilten will Tradition „in einer gewissen Kontinuität weiterführen“

Abt Leopold Baumberger OPraem
screenshot / YouTube / Stift Wilten

Der 35-jährige neue Abt von Stift Wilten im österreichischen Innsbruck hat angekündigt, er werde „auch neue Akzente setzen, aber unsere fast 900-jährige Tradition möchte ich doch in einer gewissen Kontinuität weiterführen“. Der Prämonstratenser Leopold Baumberger wurde Anfang Mai zum neuen Abt des Klosters gewählt, welches auf das Jahr 1138 zurückgeht.

„Ich empfinde unsere Tradition tatsächlich als einen Schatz, aus dem wir schöpfen können“, führte Abt Leopold aus. „Dabei sollten wir versuchen, das Gute und Bewährte weiterzuführen und gleichzeitig diejenigen Dinge, die mit den Jahren vielleicht zur Belastung geworden sind, zurückzulassen. Nicht jede Tradition ist es wert, in die Zukunft getragen zu werden; manche Dinge haben ihre Zeit, und die kann irgendwann auch vorbei sein.“

Derzeit frage er seinen Vorgänger, Abt Raimund Schreiner OPraem, noch häufiger um Rat: „Er war immerhin drei Jahrzehnte Abt unseres Stifts und verfügt deshalb über enorme Erfahrung und Kenntnisse in allen Dingen. Wir sind aktuell noch in der Phase der Übergabe, da gibt es viel zu besprechen und gemeinsam anzuschauen.“

Natürlich müsse er „viele Dinge auch noch lernen, das ist mir durchaus bewusst“, räumte Abt Leopold im Gespräch mit katholisch.de am Dienstag ein. „Wobei das mit dem Lernen im Leben ja ohnehin nie aufhören sollte – egal wie alt man ist.“

Als neuer Abt wolle er versuchen, „unsere vielen Aufgaben auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Ein Kloster ist nie eine One-Man-Show, sondern immer Teamarbeit. Zumal ich davon überzeugt bin, dass es die Gemeinschaft stärkt, wenn man Aufgaben und Belastungen miteinander trägt.“

Für ihn selbst gelte, er wolle „gerne die Seelsorge für drei Pfarreien im ländlichen Sellraintal weiterführen, die ich auch bisher schon betreut habe“, sagte Abt Leopold. „Ich denke, dass mir das ein Stück Bodenhaftung gibt und als eine Art Rückzugsort dienen kann, wo ich bei Bedarf Kraft tanken kann für meinen Alltag im Kloster.“