Kardinal Hollerich: Mit Menschen über den Glauben ins Gespräch kommen

Kardinal Jean-Claude Hollerich im Pressesaal des Vatikans (Archivbild).
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Kardinal Jean-Claude Hollerich, SJ, hat am Freitag gesagt, das Handbuch über den Glauben der Katholiken — der Katechismus der Katholischen Kirche — sei "in der heutigen Zeit" allein nicht mehr überzeugend. 

Man müsse mit den Menschen ins Gespräch kommen, und über den eigenen Glauben reden, so der Erzbischof Luxemburgs  am 16. Juni bei einer heiligen Messe zur Aachener Heiligtumsfahrt. 

Dabei sagte Hollerich laut "Katholisch.de" wörtlich: "Nicht Glaubenswissen ist von uns gefragt, sondern eine Antwort des Herzens." 

Weiter gab der Kardinal zu bedenken: "Die Leute werden nicht berührt, wenn wir Katechismus-Wahrheiten sagen, sondern sie müssen spüren, dass wir Jesus als Erlöser und Sohn des lebendigen Gottes erfahren."

Es genüge nicht mehr, den Glauben mit vorgegebenen Worten zu bekennen. Vielmehr sei "persönlicher Glaube" gefragt, so der Jesuitenkardinal, der im Februar 2022  für seine Aussagen über Homosexualität Schlagzeilen machte. 

Gott suchen, erkennen und lieben

Der Katechismus ist ein Handbuch für alle Menschen über das wahre Glaubensgut der Katholischen Kirche.

Die aktuelle Fassung entstand nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und beginnt mit der Erklärung, warum der Mensch auf der Welt ist: 

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"Gott ist in sich unendlich vollkommen und glücklich. In einem aus reiner Güte gefaßten Ratschluß hat er den Menschen aus freiem Willen erschaffen, damit dieser an seinem glückseligen Leben teilhabe. Deswegen ist er dem Menschen jederzeit und überall nahe. Er ruft ihn und hilft ihm, ihn zu suchen, ihn zu erkennen und ihn mit all seinen Kräften zu lieben." (KKK, I.1

Elftägige Heiligtumsfahrt

Zu den in Aachen verehrten Heiligtümern gehören das Kleid Mariens, die Windel und das Lendentuch Jesu sowie das Enthauptungstuch Johannes des Täufers.

Die Heiligtumsfahrt, bei der die Gegenstände der Öffentlichkeit gezeigt werden, findet normalerweise alle sieben Jahre statt, was wegen der Corona-Krise allerdings von 2021 auf 2023 verschoben wurde.

Die Wallfahrt dauert noch bis zum Montag, 19. Juni. Die Veranstaltung als solche geht mindestens auf das 13. oder 14. Jahrhundert zurück und zieht tausende Pilger an.

 

 

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