„Kirche in Not“ im Spendenhoch: 146 Millionen Euro gesammelt

Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland
Kirche in Not

Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (international Aid to the Church in Need, ACN) hat im Jahr 2022 rund 146 Millionen Euro an Spenden erhalten. Das sind 13 Millionen Euro mehr als 2021 und die bislang höchsten Jahreseinnahmen in der 76-jährigen Geschichte des Hilfswerks.

Die Gelder wurden in den 23 Nationalbüros von „Kirche in Not“ gesammelt, wo Spenden von über 364 000 Personen eingingen. Das Hilfswerk erhält keine öffentlichen Gelder oder Kirchensteuermittel. Wohltäter aus Deutschland haben zum Gesamtergebnis 18,3 Millionen Euro beigetragen, ein Plus von rund 4,9 Prozent im Vorjahresvergleich.

„Ich bin beeindruckt, wie die Kirche in Krisenzeiten über sich hinauswächst und wie großzügig die Wohltäter unsere Arbeit unterstützen“, erklärte Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, zum Spendenergebnis. Trotz steigender Lebenshaltungskosten hätten sich viele Spender anrühren lassen von den Nöten weltweit. „Die Kirche ist oft die einzige Institution, die bleibt, wenn aus Sicherheitsgründen alle anderen Helfer gehen müssen. Die Spenden machen es möglich, dass die Kirche weiterhin bei den Menschen sein kann. Davon profitiert die gesamte Bevölkerung.“

5702 Projekte in 128 Ländern finanziert

Wie aus dem Jahresbericht von „Kirche in Not“ hervorgeht, förderte das Hilfswerk 2022 in 128 Ländern insgesamt 5702 Einzelprojekte, das sind knapp acht Prozent mehr als im Vorjahr. Das größte Hilfsprojekt war die Restaurierung eines zerstörten Pfarrzentrums im Irak für fast eine Million Euro, das kleinste ein Schulungsprojekt für kirchliche Mitarbeiter im Umfang von knapp 300 Euro. Zusammen mit Rücklagen aus dem Vorjahr gab „Kirche in Not“ 2022 insgesamt 148,7 Millionen Euro aus.

Statistisch gesehen flossen von jedem gespendeten Euro rund 83 Cent in Projektarbeit, Information, Interessensvertretung für verfolgte Christen und Glaubensverkündigung, zehn Cent in Spendenwerbung und Wohltäterbetreuung und unter sieben Cent in die Verwaltung. Der satzungsgemäße und verantwortungsvolle Mitteleinsatz wird von unabhängigen Wirtschaftsprüfern jährlich testiert; in Deutschland trägt „Kirche in Not“ das Spendensigel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und das Zertifikat des Deutschen Spendenrats.

Ukraine war größtes Empfängerland

Die meisten Spenden gab „Kirche in Not“ 2022 an Projektpartner in der Ukraine weiter. Insgesamt 353 Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen von 9,5 Millionen Euro unterstützten die Arbeit von Priestern, Ordensfrauen und kirchlichen Mitarbeitern, die sich für Binnenflüchtlinge und die notleidende Bevölkerung im Kriegsgebiet einsetzen.

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Kontinentaler Schwerpunkt blieb wie im Vorjahr Afrika, wohin rund 32 Prozent der Spendengelder flossen, gefolgt vom Nahen Osten (18,1 Prozent), Osteuropa (17,7 Prozent), Lateinamerika (16,7 Prozent) sowie Asien und Ozeanien (14,6 Prozent). „Kirche in Not“ half in rund 1200 Diözesen, das sind mehr als ein Drittel der katholischen Bistümer weltweit. 40 000 Priester, 21 000 Ordensschwestern und 14 000 Priesterseminaristen erhielten finanzielle Unterstützung bei ihrem Einsatz oder ihrer Ausbildung.

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