Über 110.000 Menschen haben an Aachener Heiligtumsfahrt teilgenommen

Aachener Dom
Uwe Aranas / CEphoto (CC BY-SA 3.0)

An der Aachener Heiligtumsfahrt im Jahr 2023 haben mehr als 110.000 Menschen teilgenommen, wie das Bistum Aachen am Montag mitteilte. Die zehn Tage dauernde Veranstaltung findet nur alle sieben Jahre statt, wurde wegen der Corona-Einschränkungen indes von 2021 auf 2023 verschoben. Die nächste Heiligtumsfahrt findet, um den alten Rhythmus wieder aufzunehmen, schon in fünf Jahren wieder statt, im Jahr 2028.

Zu den in Aachen verehrten Heiligtümern gehören das Kleid Mariens, die Windel und das Lendentuch Jesu sowie das Enthauptungstuch Johannes des Täufers.

Dompropst und Wallfahrtsleiter Rolf-Peter Cremer zeigte sich „sehr zufrieden“ und betonte: „Bei kontinuierlich schönem Wetter haben mehr Menschen als erwartet unsere Einladung angenommen, in mittelalterliche Traditionen einzutauchen, in der Begegnung mit den Heiligtümern Neues zu entdecken und sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen.“

„Mit dem Angebot von Kultur für unterschiedliche Interessens- und Altersgruppen konnten wir ein gemischteres Publikum ansprechen als bei bisherigen Heiligtumsfahrten“, so Cremer. „Mit der diesjährigen Wallfahrt wollten wir vermitteln, dass Kirche lebendig und einladend sein kann. Ich hoffe sehr, dass uns dies gelungen ist.“

Am Sonntag konnte der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, seine Einladung, den Pilgergottesdienst zu feiern, nicht wahrnehmen, weil Proteste im Rahmen der Messfeier erwartet worden waren. Bischof Helmut Dieser, der Aachener Oberhirte, hatte erklärt: „Eine Situation, die absehbar nicht mehr erwarten lässt, dass eine geistlich verbindende Atmosphäre zur Feier des Gottesdienstes erlebbar wird, möchte ich vermeiden.“

Für Aufsehen sorgte auch die Erwiderung von Dieser auf eine Predigt des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović. Der Nuntius hatte die überlieferte und biblische begründete kirchliche Lehre zur Ehe und über die zwei Geschlechter verteidigt.

„Das war nicht anders zu erwarten“, entgegnete der Bischof von Aachen kurze Zeit später. „Der Nuntius vertritt – und muss vertreten – die offizielle römische Linie, aber er hat es nicht aggressiv getan.“

Er selbst pflichte dem Nuntius bei, aber „wir sagen eben immer auch an einigen Stellen noch ein paar Sätze mehr. Und das ist der Streitpunkt. Kann man das Bisherige, ohne es zu gefährden oder infrage zu stellen, auch erweitern?“ Durch derartige Positionierungen „gefährden wir nicht, was der Nuntius gesagt hat, ganz im Gegenteil“, zeigte sich Dieser überzeugt.

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