Bekannter Journalist und Buchautor Alexander Kissler für Ende der Kirchensteuer

Alexander Kissler
screenshot / YouTube / BILD

Der bekannte Journalist und Buchautor Alexander Kissler hat sich in einem Kommentar für die Neue Zürcher Zeitung, wo er als „politischer Redaktor“ arbeitet, für ein Ende der Kirchensteuer in Deutschland ausgesprochen.

„Die Kumpanei mit dem Staat, wie sie sich in der Kirchensteuer verdichtet, erschwert die Verkündigung, schwächt das Zeugnis, steht der Mission im Weg“, zeigte er sich überzeugt. „Sie dient als Ausrede und Stützrad, als letzter verbliebener gemeinsamer Nenner spirituell ausgezehrter Volkskirchen.“

„Aus Glaubensgemeinschaften, die einander beistehen und dereinst die Auferstehung der Toten erhoffen, wurden Vermögensverwaltungen mit religiösem Firnis“, konstatierte Kissler. „Nicht nur deshalb ist es höchste Zeit, dass die Kirchensteuer abgeschafft wird.“

„Zahlreich sind die individuellen Motive für einen Abschied, doch die Kirchensteuer rangiert weit oben“, erläuterte Kissler unter Verweis auf die „Austrittsstudie“ des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche von 2022. „Auf die Frage, welche Aussage zur Bedeutung der Steuer für den Austritt persönlich zutreffe, antworteten 75 Prozent der Katholiken und 69 Prozent der Protestanten, sie hätten sie als ‚Zwangsabgabe‘ empfunden. Der, wie die Autoren formulieren, ‚durch das steuerliche Einzugssystem bedingte Zwangscharakter‘ stehe neben der fehlenden Transparenz der Mittelverwendung im Zentrum der Gründe.“

Der Journalist und Buchautor betonte: „Die Kirchen wissen, dass ihr Geldspeicher Risse bekommt. Deshalb umklammern sie ihn desto eifriger. Angesichts einer beschleunigt nach unten gerichteten Mitgliederentwicklung wird es früher oder später zu Einnahmeeinbrüchen kommen.“

Aber: „Der Teufelskreis ist selbstverschuldet: Kirchen, die mit ihren Gläubigen umgehen, als handelte es sich um Schuldner, wundern sich, wenn die Loyalität schwindet. Es wäre ein geistiger wie geistlicher Befreiungsschlag, würden die Kirchen auf eine Steuer verzichten, die den Prägecharakter der Taufe sowieso nicht tangiert.“

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