Papst Franziskus warnt Priester vor "heimtückischer Versuchung" der Weltlichkeit

Papst Franziskus mit Seminaristen
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Papst Franziskus hat den Priestern im Erzbistum Rom mit einem Brief seine Unterstützung erklärt und gleichzeitig vor Weltlichkeit wie Klerikalismus gewarnt.

Das am heutigen Montag veröffentlichte Schreiben betont die Bedeutung der Fürsorge, des Mitgefühls und der Freundschaft im priesterlichen Dienst. Papst Franziskus erinnert an die Worte Jesu an die Apostel, sich auszuruhen und sich von den Mühen ihrer Mission zu erholen. Er drückt seine Dankbarkeit für den Dienst der Priester aus und betont, dass der Erfolg nicht an pastoralen Erfolgen gemessen wird, sondern am Bleiben im Herrn.

Besonders hervorgehoben wird im Schreiben die Gefahr der geistlichen Weltlichkeit, eine "heimtückische Versuchung", die dazu führen kann, dass Priester ihre wahre Verbindung zu Gott und den Brüdern vergessen: "Die geistliche Weltlichkeit ist in der Tat gefährlich, weil sie eine Lebensweise ist, die die Spiritualität auf einen Schein reduziert", so Franziskus.

"Im Gebet erinnere ich mich immer wieder daran, dass Gott uns auffordert, im Kampf gegen die geistliche Weltlichkeit bis zum Äußersten zu gehen", betont der Papst.

Der am 5. August unterschriebene Brief warnt gleichzeitig vor dem Klerikalismus, einer Form der geistlichen Weltlichkeit, die dazu führt, dass sich Priester überlegen und getrennt vom Volk Gottes fühlen.

"Klerikalismus ist ein Symptom für ein Leben von Priestern und Laien, die versucht sind, Ihre Rolle zu leben und nicht Ihre wahre Verbundenheit mit Gott und den Brüdern", warnt der Papst.

Franziskus erinnert daran, dass auch die nicht geweihten Frauen und Männer der Versuchung des Klerikalismus ausgesetzt sind.

"Seien wir also wachsam gegenüber dem Klerikalismus. Der Apostel Petrus, der sich, wie uns die Tradition erinnert, sogar im Augenblick des Todes auf den Kopf stellte, um seinem Herrn gleich zu sein, möge uns helfen, uns davon fernzuhalten."

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Der Pontifex betont die Notwendigkeit, auf Jesus und seine Opfer zu schauen, um wahre Demut und Dienstbereitschaft zu entwickeln. Er ermutigt die Priester, sich von weltlichen und vermeintlichen Sicherheiten zu befreien und demütig nach geistgewirkten Wegen zu suchen, um das Evangelium zu verkünden.

"In all dem, in unseren Schwächen und Unzulänglichkeiten, auch in der gegenwärtigen Glaubenskrise, lassen wir uns nicht entmutigen!"

Der Brief endet mit einem Aufruf zur persönlichen und pastoralen Umkehr und einem Dank an die Priester für ihre Hingabe und ihren Dienst.

LINK-TIPP: CNA Deutsch hat den Brief in einer deutschen Arbeitsübersetzung im vollen Wortlaut veröffentlicht

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