Bischof Overbeck verurteilt „religiös-reaktionäre Bewegungen“ in der Kirche

Bischof Franz-Josef Overbeck
screenshot / YouTube / Deutsche Bischofskonferenz

Bischof Franz-Josef Overbeck hat am Mittwoch „religiös-reaktionäre Bewegungen“ innerhalb der Kirche verurteilt, „die meines Erachtens in der Beschreibung eher dem identitären Umfeld zuzuordnen sind“.

„In dieser Dimension sind das recht neue Phänomene, die andere religiöse Deutungen als ‚Häresien‘ abqualifizieren und sich im Besitz der einen absoluten Wahrheit wähnen“, sagte der Bischof von Essen gegenüber dem Online-Magazin „Kirche+Leben“. „In gewisser Weise sind sie in der Tat das religiöse Äquivalent zur neuen politischen Rechten mit nicht selten direkten Verbindungen.“

Er selbst unternehme „alles in meiner Macht Stehende, um darauf hinzuwirken, dass diese Tendenzen in unserer Kirche möglichst klein bleiben“. Die gegenwärtige Entwicklung in der Kirche betrachte er „mit großer Sorge“.

Mit Blick auf von ihm verortete rechte Tendenzen in der Gesellschaft sagte Overbeck, die Kirche sei „ein gesellschaftlicher Akteur unter vielen“ und werde „nur durch gute Argumente überzeugen“. Dabei sei wichtig, „als Kirche sehr deutlich und vernehmbar im Chor derer mitzuwirken, die entschieden für unsere liberale Demokratie eintreten. Denn es geht um Rechtsstaatlichkeit, um Freiheit, Gleichheit und Würde aller Menschen als Personen, um soziale Marktwirtschaft und letztlich auch immer wieder um die Meinungs- und Religionsfreiheit aller.“

„Rechte Parteien wählen nicht den Weg des kritischen und vernunftbasierten Diskurses, sondern nutzen vielfach Zerr- und Angstbilder, um ihre politischen Ziele zu erreichen“, zeigte sich der Essener Bischof überzeugt. „Davor kann man alle demokratischen Parteien der Mitte nur eindringlich warnen, denn diese Strategie ist menschenfeindlich.“

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