Misereor stellt Jahresbilanz vor: 61,7 Millionen Euro an Spenden und Kollekten

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor
Klaus Mellenthin / Misereor

Das Hilfswerk Misereor hat am Donnerstag seine Bilanz für das Jahr 2022 vorgestellt. Demnach konnten 61,7 Millionen Euro an Spenden und Kollekten gesammelt werden. Durch Gelder aus anderen Quellen, insbesondere vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, standen für 2022 insgesamt 241,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Man habe das Geld in Projekt-, Bildungs-, Advocacy- und Lobbyarbeit „in aktuell 86 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, Asiens und Ozeaniens, Lateinamerikas und der Karibik sowie in Deutschland“ investiert, so das Hilfswerk. „Aktuell unterstützt Misereor etwa 3200 Projekte, die von rund 1800 Partnerorganisationen umgesetzt werden.“

Der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Msgr. Pirmin Spiegel, erklärte, die größten Herausforderunge für das Hilfswerk bestünden in politischen Krisen, Konflikten und dem Klimawandel.

„Die aktuellen Ereignisse in Niger beeinträchtigen zunehmend die Arbeit unserer Partner vor Ort, die bislang als Bollwerk gegen Hoffnungslosigkeit und Instabilität dienten“, sagte Spiegel mit Blick auf die gegenwärtige Lage. „Der Zugang zu benachteiligten Bevölkerungsgruppen in abgelegenen Regionen wird komplizierter und riskanter, die für die Arbeit notwendigen Ausrüstungen, Strom und Treibstoff werden knapper.“

In diesem Zusammenhang warnte er: „Europa sollte jetzt mit Zurückhaltung reagieren. Wir sollten es aushalten, dass Länder ihre Souveränität ausüben und nach eigenen Lösungen für ihre inneren Widersprüche suchen, auch im Verbund mit größeren regionalen Bündnissen.“

Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor existiert seit den 1950er-Jahren und hat seinen Sitz in Aachen. Im Jahr 1959 wurde die erste Fastenaktion durchgeführt.

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