Keine „Sippenhaft“: Erzbischof Schick fordert Unterscheidung bei Sünden in der Kirche

Erzbischof Ludwig Schick
screenshot / YouTube / Jugend im Erzbistum

Mit Blick auf Sünden und Versagen innerhalb der Kirche hat Erzbischof Ludwig Schick am Sonntag gemahnt, nicht die ganze Kirche in „Sippenhaft“ zu nehmen. Als Beispiel führte er an, dass die anderen Familienmitglieder, wenn in der Familie eines Onkels oder Tante etwas Schlimmes geschehe, zwar traurig seien, aber nicht in Sippenhaft genommen würden.

Der emeritierte Bamberger Oberhirte, der weiterhin auf einen Nachfolger wartet, betonte, „wenn in einer kirchlichen Gemeinschaft von bestimmten Personen gesündigt, missbraucht, vertuscht, betrogen und gelogen wird, dann betrifft das nicht unmittelbar alle anderen Katholiken und Gemeinschaften in der Kirche“.

Dennoch gelte: „Wenn irgendwo in der Kirche unchristlich gehandelt und gesündigt wird, dann muss das aufgedeckt, gesühnt, ausgemerzt und erneuert werden, ohne Wenn und Aber.“

„Kirche lebt vor Ort“, sagte Schick. „Dafür muss man dankbar sein, sich für das kirchliche Leben einsetzen, in der Pfarrei und im Seelsorgebereich mitwirken, selbst wenn es in anderen kirchlichen Gemeinschaften und auch bei einem selbst Versagen und Sünde gibt.“

Letztlich sei es nicht richtig, die Kirche als einheitliche, hierarchisch regierte Institution zu sehen, so der Erzbischof: „Kirche ist jede und jeder Getaufte, also 2,3 Milliarden Menschen in der Welt, die sich zu Jesus Christus bekennen und aus dem Geist des Evangeliums leben und entsprechend wirken.“

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