Bischof Meier: „Das wahre Ziel eures Weges ist nicht hier, es ist im Himmel“

Bischof Bertram Meier
screenshot / YouTube / K-TV Katholisches Fernsehen

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat am Fest Mariä Geburt bei der Wiedereröffnung der Wallfahrtskirche Maria Alber erklärt, das Gotteshaus scheine zu sagen: „Schaut her, das wahre Ziel eures Weges ist nicht hier, es ist im Himmel.“

Die Wallfahrtskapelle, die drei Jahre lang renoviert worden war, sei „ein wahres ‚Glaubensmahnmal‘, ein Sinnbild für unsere Zeit“, betonte der Bischof am Freitag. „Haltet inne! An einem Ort der Einkehr wie diesem dürft ihr euch niederlassen und seelisch ausspannen, eure Sorgen zurücklassen und neue Kraft tanken. Die Kirche will euch wie eine Laterne Licht und Orientierung sein.“

„Mir ist bewusst, dass in den letzten Jahren viel an Vertrauen verspielt wurde“, räumte Meier ein. „Umso wichtiger ist der Auftrag der Kirche heute: Sie soll die Frohe Botschaft von Jesus Christus anbieten. Seien wir als Kirche nah bei den Menschen; ihre Türen stehen allen offen, die eintreten wollen. Die Kirche ist kein exklusiver Club.“

Stattdessen sei die Kirche „der Ort, wie Papst Franziskus mit Blick auf die Pfarreien anmerkt, an ‚dem man sich in der Nachfolge Christi trifft, kennenlernt, gegenseitig bereichert‘, und zwar mit den Unterschieden: ‚verschiedene Generationen, verschiedene kulturelle und soziale Gegebenheiten, und jeder hat etwas Einzigartiges zu geben und zu nehmen‘. Eben das sei Kirche, so Franziskus: ein Körper aus vielen Gliedern, ‚alle im Dienst aneinander und alle beseelt von derselben Liebe‘, der Liebe Christi.“

Alle Getauften seien „dazu gerufen, Verkünder des Glaubens zu sein. Seien Sie, liebe Wallfahrer aus nah und fern, hell leuchtende ‚Laternen Jesu Christi‘ in ihrem Umfeld, für ihre Nächsten!“

Abschließend ging Meier noch auf aktuelle Themen wie „den Wert des menschlichen Lebens am Anfang und Ende, die rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) oder den Umgang mit den Millionen von Menschen weltweit auf der Flucht“ ein und sagte: „Gott ist derjenige, der uns die Grenzen für unser Handeln vorgibt.“

Entsprechend gelte: „Manches, was etwa im technischen Bereich möglich ist, bedarf der Selbstbegrenzung durch den Menschen. Die Erfahrung lehrt: Menschliche Grenzen verwischen und verändern sich; die damit verbundenen Werte und Überzeugungen werden schnell mal ‚über Bord geworfen‘, wenn sich die politische Großwetterlage ändert. Wir Christen haben jedoch die Gewissheit: Gott bleibt als ‚Grenzerfahrung‘ bestehen! Er will uns nicht fesseln oder einsperren, er setzt uns Grenzen, damit wir frei werden.“

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