Frauenordination sollte nicht im Mittelpunkt der Synode stehen, sagt schwedischer Kardinal

Kardinal Anders Arborelius OCD
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Der führende Kirchenvertreter in Skandinavien hofft, dass die Rolle der Frauen in der Mission der Kirche ein Schwerpunkt der bevorstehenden Weltsynode zur Synodalität sein wird – und dass sich das Gespräch nicht in der Frage nach der Frauenordination erschöpft.

„Es wäre sehr frustrierend, wenn sich die Diskussion auf diese Frage beschränken würde, die nicht weiterführen kann, da das Priesteramt nach katholischer und orthodoxer Lehre Männern vorbehalten ist“, sagte Kardinal Anders Arborelius, der Bischof von Stockholm, in einem am Mittwoch vom „National Catholic Reporter“ veröffentlichten Interview.

Arborelius, der 2017 der erste Kardinal aus Skandinavien und 2022 Mitglied des vatikanischen Dikasteriums für die Bischöfe wurde, ist einer der über 360 stimmberechtigten Teilnehmer an der Synode im Oktober. Die Versammlung, die vom 4. bis zum 29. Oktober stattfindet und auf die im Oktober 2024 eine zweite Versammlung folgen soll, konzentriert sich auf die Frage, wie die Kirche ihre Mitglieder besser in ihr Leben und ihre Mission einbinden kann.

Obwohl die Organisatoren der Synode betonen, es gehe bei der Veranstaltung nicht um eine Änderung der Lehre, wird im Arbeitspapier der Synode ausdrücklich die Frage gestellt, ob es möglich sei, „die Frage des Zugangs von Frauen zum Diakonat neu zu überdenken“. Einige Teilnehmer an der Synode, etwa Kardinal Robert McElroy, der Bischof von San Diego, haben sich aktiv dafür eingesetzt, dass die Frauenordination ein Schwerpunkt der Beratungen wird. Analog gilt dies für externe Initiativen wie den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland.

Dass die Kirche Frauen nicht sakramental weihen kann – was in einigen Medienberichten fälschlicherweise als „Verbot“ dargestellt wird –, wurde 1994 von Papst Johannes Paul II. bestätigt. Er schrieb in „Ordinatio Sacerdotalis“, „daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

Auch Papst Franziskus hat diese Wahrheit wiederholt bekräftigt und im November 2016 erklärt, dass die Lehre von Johannes Paul das klare und „letzte Wort“ zu diesem Thema sei. Der Papst sagte der Jesuiten-Zeitschrift „America“ im Jahr 2022, die Tatsache, dass Frauen nicht in das geweihte Amt eintreten können, stelle „keine Benachteiligung“ dar. Die Kirche solle allerdings weiter eine „Theologie der Frauen“ entwickeln und die Beteiligung von Frauen am kirchlichen Leben ausweiten.

Ähnlich äußerte sich Arborelius in seinem Interview mit dem „National Catholic Reporter“, das während seines Besuchs in den Vereinigten Staaten im August geführt wurde, wo er an einem ökumenischen Dialog über die heilige Thérèse von Lisieux teilnahm.

„Es ist von äußerster Wichtigkeit, mehr Möglichkeiten für Frauen zu finden, sich auf verschiedenen Ebenen an der Evangelisierungsarbeit zu beteiligen“, sagte Arborelius. „Gleichzeitig ist es wichtig zu sehen, dass es auch andere Wege als den des geweihten Dienstes gibt.“

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Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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