Migration und Mittelmeer: Der Besuch von Papst Franziskus in Marseille

Papst Franziskus am 8. März 2023.
Daniel Ibáñez / CNA

Papst Franziskus wird am 22. und 23. September Marseille besuchen, um an der Veranstaltung "Mittelmeertreffen"  teilzunehmen, die den Dialog und die Verständigung zwischen den Anrainerstaaten des Mittelmeers fördern soll.

Rund 70 katholische Bischöfe aus etwa dreißig Ländern des Mittelmeerraums sind ebenfalls vor Ort dabei.

Der Papst betonte bereits vor der Reise, nicht einen Staatsbesuch in Frankreich zu erstatten sondern einen Pastoralbesuch zu machen. Er definierte das Hauptziel der Initiative als die Förderung von "Wegen des Friedens, der Zusammenarbeit und der Integration", und "mit besonderem Augenmerk auf das Phänomen der Migration".

Papst Franziskus hat immer wieder Flucht und Migration in den Mittelpunkt seines Pontifikates gestellt, auch auf seinen Reisen.

Der Vatikan hatte im Juli das Programm für die zweitägige Reise von Papst Franziskus bekanntgegeben. 

Laut Webseite der Veranstaltung gehe es darum, dass „das Mosaik aus Völkern, Kulturen und Religionen, die den Mittelmeerraum bilden, eine gemeinsame Hoffnung aufbauen und teilen kann“.

Papst Franziskus wird am Nachmittag des 22. September, einem Freitag, nach Marseille fliegen und dort um 16:15 Uhr landen. Noch am Flughafen soll er von Präsident Emmanuel Macron begrüßt werden, bevor er um 17:15 Uhr mit dem Klerus von Marseille ein marianisches Gebet in der Basilika „Notre-Dame de la Garde“ spricht.

Außerdem steht am Abend des ersten Tages noch ein „Moment der Reflexion mit Religionsvertrern“ auf dem Programm, und zwar in der Nähe eines Denkmals für verunglückte Seeleute und Migranten.

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Am Samstag, dem zweiten und letzten Tag der Papstreise, wird der Pontifex sich am Morgen zunächst privat Menschen treffen, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden. Danach will er an der letzten Sitzung der „Rencontres méditerranéennes“ teilnehmen.

Nachdem der Präsident ihn schon am Vortag am Flughafen empfangen hatte, wird es am Samstag um 11:30 Uhr zu einer offiziellen Begegnung kommen.

Erst am Nachmittag, um 16:15 Uhr, feiert Papst Franziskus eine Messe im „Stade Vélodrome“, in dem normalerweise mehr als 67.000 Zuschauer die Fußballspiele von Olympique Marseille verfolgen können. Am Abend verabschiedet sich der Pontifex dann aus Frankreich und fliegt nach Rom zurück, wo sein Flugzeug kurz vor 21 Uhr landen soll.

Papst Franziskus war bereits einmal zu einem kurzen Besuch in Frankreich – eine Reise, die allerdings ganz im Zeichen der Europäischen Union stand, und auch keinen Staatsbesuch darstellte: Für nur einen Tag ging es für den Pontifex im Jahr 2014 nach Straßburg, wo er das Europäische Parlament und den Europarat besuchte. 

Kardinal Jean-Marc Aveline, der Erzbischof von Marseille, hat zur Vorbereitung des Papstbesuches eine Gebetsnovene initiiert. "Die Novene ist eine spirituelle Vorbereitung, die mit einem marianischen Gebet in der Basilika Unserer Lieben Frau von La Garde enden wird", sagte der Kardinal. Über 700 Gläubige haben sich bislang bei der Gebetsveranstaltung elektronisch angemeldet.

Im Rahmen der Veranstaltung — die erste fand 2020 in Bari statt, das zweite 2022 in Florenz — findet auch ein "Jugendfestival" statt, an dem 120 junge Menschen aller Religionen teilnehmen, so Organisatoren.

Papst Franziskus enthüllte im Jahr 2019 — am 29. September, dem Welttag der Migranten und Flüchtlinge — auf dem Petersplatz eine Bronzeskulptur, die Migranten und Flüchtlinge aus verschiedenen Kulturen und Religionen darstellt.

Die Skulptur mit dem Titel "Angels Unawares" wurde von Timothy Schmalz geschaffen. Der Papst segnete die Skulptur mit den Worten, dass "wir alle im selben Boot sitzen".

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Nach Schätzungen der UNO gab es im Jahr 2019 weltweit 270 Millionen Migranten, davon waren 26 Millionen Flüchtlinge.