Gott statt Cannabis: Erzbischof warnt in Hirtenbrief vor Risiken des Marihuana-Konsums

Hanf (Cannabis)
Jeff W / Unsplash (CC0)

In mehreren US-Bundesstaaten ist der Konsum von Haschisch oder Marihuana legalisiert worden. Ein Erzbischof verfolgt seit 2012 die Konsequenzen — und er hat eine klare Warnung. 

In einem Interview am 28. November hat Erzbischof Samuel Aquila von Denver erklärt, was ihn dazu bewogen hat, einen Hirtenbrief über die Gefahren des Freizeitkonsums von Cannabis zu schreiben. 

Aquila spricht mit der Erfahrung eines Bischofs, der selbst seit der Legalisierung von Cannabis in Colorado im Jahr 2012 die Entwicklung erlebt hat, die nun auch andere Staaten und Gemeinden durchmachen.

Sein Fazit ist drastisch: In dem Interview, das auf Substack veröffentlicht wurde, warnt Erzbischof Aquila, dass die Legalisierung und kulturelle Akzeptanz des Rauschmittels "verheerend" für die Gesellschaft sei. 

Deshalb habe er sich entschlossen, einen Hirtenbrief zu schreiben, der am 10. November veröffentlicht wurde.

"Ich hatte das Bedürfnis, über die verheerenden Auswirkungen zu sprechen, die ich aus erster Hand erfahren habe, vor allem, weil viele Staaten dem Beispiel Colorados gefolgt sind."

Die Legalisierung von Marihuana und die kulturelle Akzeptanz des Drogenkonsums haben sich verheerend auf unsere Gesellschaft ausgewirkt, und es gibt nur wenige katholische Ressourcen zu diesem Thema", sagt Aquila.

In Bezug auf die populäre Sicht, dass es nun mal "Freizeitdrogen" gibt, die man zur Entspannung oder zum Vergnügen nimmt, wies der Prälat darauf hin, dass dies viel zu kurz greife: "Wenn wir verstehen, dass wir Menschen sind, die für eine liebende Gemeinschaft untereinander und miteinander geschaffen wurden, können wir erkennen, dass Drogen nur ein scheinbares Gut sind. Sie sind schlecht für uns, weil sie unsere Fähigkeit, zu wissen und zu lieben, behindern."

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Aquila warnt: "Drogen vermindern unsere Selbstbeherrschung, indem sie genau die Fähigkeiten schädigen, die uns zu Menschen machen: Sie hemmen unseren Gebrauch der Vernunft, schwächen die Ausrichtung unseres Willens auf das Gute und trainieren unsere Emotionen, schnelle Erleichterung durch künstliches Vergnügen zu erwarten", warnte er.

Zwei wichtige Prinzipien

Der Erzbischof von Denver erinnert daran, was die Bibel lehrt: Dass "wir nach dem Bilde Gottes geschaffen sind", und mehr noch, dass Menschen darauf hoffen dürfen, erlöst zu werden und bei Gott eine ewige Heimat finden werden.

"Wir können die beiden grundlegenden Prinzipien zusammenfassen, die erklären, warum Freizeitdrogen unmoralisch sind", so der Prälat weiter.

Erstens: "Da die menschliche Person so wertvoll ist, ist es falsch, eine Substanz zu nehmen, die dem menschlichen Leben schadet."

Zweitens: "Alles, was die Vernunft und den Willen des Menschen einschränkt, greift seine Würde als Mensch an und ist daher schädlich."

Aquila stellte außerdem fest, dass "Drogen den Menschen angreifen, indem sie ihn auf körperlicher, geistiger, psychologischer, sozialer und moralischer Ebene negativ beeinflussen."

In Bezug auf den Glauben, dass ein Rauschgift wie Marihuana harmlos, oder zumindest nicht schädlich ist, sagte der Erzbischof, dass es in Colorado "einen sprunghaften Anstieg der Suchtkrankheiten gibt, wobei sich die Zahl der Störungen infolge von Marihuana-Konsum innerhalb von weniger als 20 Jahren mehr als verdoppelt hat. Das ist nicht verwunderlich, da der Cannabiskonsum in Colorado seit der Legalisierung [im Jahr 2012] dramatisch zugenommen hat."

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"Mehr Menschen, die Marihuana konsumieren, bedeutet zwangsläufig mehr Sucht", so Aquila.

Eine Antwort aus katholischer Sicht

Der Erzbischof von Denver sagt, dass das Motiv für einen Drogenkonsums in der Regel aus zwei Aspekten besteht: "Einer Krise der Werte und einem Mangel an Beziehungen. Das macht Menschen offen — oder anfällig — für den Konsum von Drogen".

"Während Drogen ein flüchtiges Vergnügen bieten", erklärt Aquila, "will Jesus uns eine Fülle von Liebe, Freude und Frieden geben, die in den Höhen und Tiefen des Lebens konstant bleibt. Anstatt zu chemischen Mitteln zu greifen, wenn wir uns müde und belastet fühlen, lädt Jesus uns ein, uns an ihn zu wenden, der uns Ruhe und die ganze Fülle des Seins verspricht."

Abschließend stellt der Erzbischof fest, dass "das Wichtigste, was wir als Christen als Antwort auf die Drogenkultur tun können, die Verkündigung des Evangeliums ist".

"Durch die Liebe, die Barmherzigkeit, den Sinn und die Hoffnung, die wir in Christus finden, werden die Menschen vom Drogenkonsum abgehalten oder dazu inspiriert, sich von seinem Einfluss zu befreien", betont Aquila.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa.