Würzburg - Donnerstag, 21. Dezember 2023, 15:30 Uhr.
Erzbischof Georg Gänswein, der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., hat erklärt, die letzten Worte des am 31. Dezember 2022 gestorbenen Papstes – „Herr, ich liebe dich“ – seien „das theologische und persönliche Leitmotiv seines ganzen Lebens“ gewesen.
„Darin ist alles enthalten, was er als Theologe, Priester, Bischof und Papst geschrieben, verkündet, bezeugt und geglaubt hat“, so Gänswein. „Dieses Bekenntnis ist sein Testament.“
Im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ sagte Gänswein: „Dass er sich auf die Begegnung mit dem Herrn vorbereitet und sich darauf gefreut hat, davon bin ich überzeugt. Ob jemand leichter stirbt oder nicht, hängt nicht vom Amt ab. Der Volksmund sagt, dass jemand so stirbt, wie er gelebt hat. Benedikt hat in Gott, für Gott und für Christus gelebt. In dieser inneren Haltung ist er auch gestorben. Auf diese Weise konnte er sein Leben vielleicht doch leichter in die Hand Christi zurückgeben.“
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„Ich bin dankbar für die vielen Jahre, die ich an seiner Seite wirken durfte“, so der Erzbischof über die Zeit mit Benedikt XVI., die bereits 2003 begann, als dieser noch Kardinal Joseph Ratzinger war. „Sie haben mein Leben bereichert und den Glauben vertieft. Es gab viele Erfahrungen, die mich haben reifen lassen.“
„Besonders dankbar bin ich für die Erfahrung, auch bei großen Schwierigkeiten den Bettel nicht hinzuschmeißen, sondern in Treue, froher Zuversicht und festem Gottvertrauen auszuharren und durchzuhalten“, betonte Gänswein. „Am Ende hat immer die Freude überwogen.“
Am ersten Jahrestag des Todes am kommenden Silvestertag „ist in der Früh im Petersdom eine Gedenkmesse zum Jahrestag, der ich vorstehen werde“, sagte der einstige Privatsekretär. „Anschließend wird es eine Statio am Grab von Papst Benedikt XVI. geben. Den Tag werde ich mit Freunden im Gedenken an den verstorbenen Papst verbringen. Dabei werden sicher viele Erinnerungen aufleben, die in den vergangenen Jahren mein Leben bewegt haben.“