Bischof Overbeck beklagt „Radikalisierung“ in „reaktionären Kreisen“

Bischof Franz-Josef Overbeck
screenshot / YouTube / Bistum Essen

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat sich über eine „Radikalisierung“ in innerkirchlichen „reaktionären Kreisen“ beklagt. Bei einer Diskussionsveranstaltung in Mülheim sprach er am Dienstagabend über Hass in der Gesellschaft.

Er selbst sei insbesondere seit dem Jahr 2015, als Deutschland gegen den Protest zahlreicher Staatsbürger mehr als 2,1 Millionen Einwanderer aufnahm, von persönlichen Anfeindungen betroffen: „Das hat mich schon sehr berührt, weil ich mich plötzlich in meinem eigenen Heimatland nicht mehr sicher gefühlt habe.“

Auch in der Kirche habe sich das Klima verändert: Gerade mit Blick auf den Synodalen Weg, wo Overbeck für eine Kehrtwende in der überlieferten Glaubens- und Sittenlehre eintritt, was etwa Frauenordination oder Homosexualität betrifft, werde ihm von Menschen, „die sich selbst als besonders katholisch beschreiben“, abgesprochen, noch den katholischen Glauben zu vertreten.

„Bei diesen reaktionären Kreisen hat mich insbesondere die Dimension der Radikalisierung erschrocken“, sagte der Bischof von Essen. Letztlich werde der Hass „unbarmherziger und schärfer“.

Als Grund für den Hass in der Gesellschaft erklärte Overbeck: „Wir befinden uns nicht im Zustand einer Krise, sondern in einem massiven Umbruch.“ Hierbei gelte: „Je massiver dieser Umbruch ist, desto unsicherer werden die Menschen.“

Konkret sagte er: „Wenn sich neue Erkenntnisse der Wissenschaften nicht mehr mit manchen Glaubens- und Moralvorstellungen vereinbaren lassen, bringt das für einige Menschen ihr Weltbild ins Wanken.“

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