Papst Franziskus betont Unterordnung von Malteserorden unter Heiligen Stuhl

Papst Franziskus vor Botschaftern des Malteserordens
Vatican Media

Papst Franziskus hat betont, man müsse die diplomatische Tätigkeit des Malteserordens dem Dienst an den Armen, also der Tätigkeit des Ordens als solchem, zuordnen. „Es handelt sich immer um eine Tätigkeit, die einem Orden eigen ist“, sagte der Pontifex. Wenn sie „nicht das Ziel hätte, die Liebe Gottes zu den Bedürftigen zu bezeugen, gäbe es keinen Grund, dass sie von einem Orden ausgeübt wird“.

In einer Audienz für die Botschafter des Malteserordens am Samstag sagte Franziskus: „In der Tat gibt es nicht zwei verschiedene Realitäten: den Souveränen Malteserorden, ein Völkerrechtssubjekt, das sich den Werken der Nächstenliebe und der Hilfe widmet, und das Ordensinstitut. Der Großmeister als Souverän des Ordens, von dem sich seine souveränen Vorrechte und Titel ableiten, kann nicht scharf vom Großmeister als Ordensoberem unterschieden werden.“

Der Malteserorden hat Botschafter in 113 Ländern und unterhält 37 Missionen bei internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und der Europäischen Union.

Papst Franziskus verwies auf die Bedeutung des Malteserordens „innerhalb der internationalen Gemeinschaft als Instrument der apostolischen Tätigkeit, mit seiner Unterordnung als Orden unter den Heiligen Stuhl und seinem Gehorsam gegenüber dem Papst als oberstem Oberen aller Ordensinstitute“.

Es sei „wichtig, dass zwischen dem diplomatischen Vertreter des Ordens und dem päpstlichen Legaten des jeweiligen Ortes eine Beziehung der fruchtbaren Zusammenarbeit und des gemeinsamen Handelns zum Wohl der Kirche und der Gesellschaft besteht. Auch in dieser Hinsicht ist die Bindung des Ordens an den Papst keine Einschränkung seiner Freiheit, sondern ein Schutz, der sich in der Fürsorge Petri für das Wohl des Ordens äußert, wie es mehr als einmal geschehen ist, auch durch direkte Interventionen in schwierigen Momenten.“

Intern war der Malteserorden seit mehreren Jahren nicht zur Ruhe gekommen. Ausgangspunkt der Krise war die Ausgabe von Kondomen durch eine Hilfsorganisation, die mit dem Malteserorden kooperierte. Großkanzler Albrecht Freiherr von Boeselager wurde damals wegen seiner Verantwortung für diesen Fall gedrängt, von seinem Amt zurückzutreten, lehnte dies aber ab und appellierte an den Papst, der daraufhin intervenierte.

Stattdessen wurden Kardinal Raymond Burke, der Kardinalpatron des Malteserordens, sowie Fra’ Matthew Festing, der inzwischen verstorbene Großmeister des Ordens, von Papst Franziskus entmachtet.

Seit Anfang 2017 kam es daher zu Macht- und Richtungskämpfen beim Malteserorden, der als Ordensgemeinschaft dem Heiligen Stuhl untersteht, aufgrund historischer Gegebenheiten aber auch als Völkerrechtssubjekt gilt und damit wie ein unabhängiger Staat agieren kann.

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Seit 2023 ist Fra’ John Dunlap Großmeister des Malteserordens. Kardinal Gianfranco Ghirlanda SJ, ein enger Vertrauter von Papst Franziskus, ist der neue Patron der Gemeinschaft.

Am Samstag sagte Franziskus, die „Abhängigkeit des Malteserordens vom Heiligen Stuhl“ schmälere nicht „die Bedeutung seiner diplomatischen Vertretungen, sondern erlaubt es vielmehr, sie noch besser zu verstehen, als Kanäle der apostolischen und karitativen Tätigkeit des Ordens, die vor allem dort offen und großzügig sind, wo die größte Not herrscht“.

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