„Gott ist unserer nicht überdrüssig“: Fastenbotschaft von Papst Franziskus

Papst Franziskus
Vatican Media

In seiner am Donnerstagvormittag veröffentlichten Fastenbotschaft hat Papst Franziskus mit Blick auf die biblische Exodus-Erzählung geschrieben: „Gott ist es, der sieht, der gerührt ist und der befreit; es ist nicht Israel, das darum bittet.“

Analog gelte heute: „Das Zeugnis vieler Mitbrüder im Bischofsamt und einer großen Zahl von Menschen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, überzeugt mich mehr und mehr davon, dass ein Mangel an Hoffnung konstatiert werden muss. Es handelt sich um ein Hemmnis für Träume, um einen stummen Schrei, der bis in den Himmel reicht und das Herz Gottes berührt.“

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch, der in diesem Jahr auf den 14. Februar fällt.

„Gott ist unserer nicht überdrüssig“, betonte der Pontifex. „Nehmen wir die Fastenzeit an als kraftvolle Gnadenzeit, in der sein Wort wieder neu an uns ergeht: ‚Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus‘ (Ex 20,2). Es ist eine Zeit der Umkehr, eine Zeit der Freiheit.“

„Anders als der Pharao will Gott keine Untergebenen, sondern Söhne und Töchter“, erläuterte der Papst. „Die Wüste ist der Raum, in dem unsere Freiheit zu einer persönlichen Entscheidung heranreifen kann, nicht wieder in die Sklaverei zu verfallen. In der Fastenzeit finden wir neue Urteilskriterien und eine Gemeinschaft, mit der wir uns auf einen noch nie zuvor beschrittenen Weg begeben können.“

In diesem Zusammenhang brauche es auch einen „Kampf“. „Alles können, von allen anerkannt werden, allen überlegen sein: Jeder Mensch spürt in seinem Inneren die Verlockung dieser Lüge. Es ist ein alter Weg. Wir können uns in dieser Weise an Geld, an bestimmte Projekte, Ideen, Ziele, an unsere Position, an eine Tradition oder sogar an bestimmte Menschen binden. Statt uns in Bewegung zu versetzen, werden sie uns lähmen. Statt uns zusammenzubringen, werden sie uns gegeneinanderstellen.“

„Es ist Zeit zu handeln“, rief Franzikus die Gläubigen auf, „und in der Fastenzeit heißt handeln auch innehalten. Innehalten im Gebet, um das Wort Gottes aufzunehmen und innehalten wie der Samariter angesichts des verwundeten Bruders. Die Liebe zu Gott und zum Nächsten ist ein und dieselbe Liebe. Keine anderen Götter zu haben heißt, in der Gegenwart Gottes und beim Nächsten sein.“

So seien „Gebet, Almosen und Fasten nicht drei voneinander unabhängige Tätigkeiten, sondern eine einzige Bewegung der Öffnung, der Entäußerung: raus mit den Götzen, die uns beschweren, weg mit den Abhängigkeiten, die uns gefangen halten“.

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„In dem Maße, in dem diese Fastenzeit eine Zeit der Umkehr sein wird, wird die verstörte Menschheit einen Schub an Kreativität verspüren: das Aufleuchten einer neuen Hoffnung“, zeigte sich Papst Franziskus überzeugt.

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