Würzburger Regens kann sich „gut vorstellen, die Ausbildung auf Frauen auszudehnen“

Peter Göttke
screenshot / YouTube / Bistum Würzburg

Regens Peter Göttke, der seit 2021 für die Priesterausbildung im Bistum Würzburg zuständig ist, hat erklärt: „Ich kann mir auch gut vorstellen, die Ausbildung auf Frauen auszudehnen.“

Gleichzeitig räumte Göttke am Donnerstag in einem Interview aber ein, dies sei „leider keine Frage, die wir vor Ort entscheiden, sondern eine Frage, die im Hinblick auf die gesamte Kirche entschieden wird und wo man einfach noch mal schauen muss: Wo geht es hin?“

Gefragt nach den Gründen, warum es im Bistum Würzburg nur sechs Priesteramtskandidaten gibt, während es zur Seminarzeit von Göttke noch mehr als 100 waren, sagte er: „Als ich damals hier angefangen habe, gab es in der Diözese Würzburg noch deutlich mehr Katholiken. Ich denke, es hat sich gesellschaftlich und kirchlich ganz viel verändert. Ich glaube, die Gesellschaft ist kritischer geworden. Auch die Bindung an Kirche ist eine andere als früher.“

„Es ist natürlich ganz klar, dass das Image der Kirche im Moment miserabel ist“, führte der Regens aus. „In vielen Fällen verdient, aber auch in weiten Strecken unverdient. Weil Kirche, denke ich, gerade im sozialen Bereich, zum Beispiel bei der Caritas, aber auch vor Ort richtig gute Arbeit macht.“

„Ich denke, die Lebenswelt der Menschen hat sich verändert, die Fragen haben sich verändert“, so Göttke weiter. „Und da bleibt für uns die Frage: Geben wir die richtigen Antworten? Sind es Antworten, die auf die Fragen der Menschen zutreffen oder die Lebenssituation der Menschen weiterbringen? Diese Fragen muss man sich stellen und immer wieder neu beantworten.“

Im Bistum Würzburg wurde seit 2015 pro Jahr ein Diakon zum Priester geweiht – lediglich im Jahr 2021 konnte die Diözese zwei Neupriester begrüßen.

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