Warum Bischof Jung sich den Weg zur geistlichen Schriftlesung erschlossen hat

Bischof Franz Jung
Markus Hauck (POW)

Bei einer Tagung zum Thema „Lectio Divina“ – gemeint ist eine besondere Methode zur Betrachtung der biblischen Lektüre – hat der Würzburger Bischof Franz Jung berichtet, warum er sich selbst den Weg zur geistlichen Schriftlesung erschlossen hat.

Jung berichtete, wie das Bistum Würzburg in einer kurzen Meldung mitteilte, „als Student am Collegium Germanicum in Rom habe er die Ignatianische Schriftbetrachtung gelernt und danach jahrelang angewandt. Bis er an eine Grenze gestoßen sei.“

Es kam nämlich „der Tag, an dem ich das nicht mehr konnte“, sagte Jung, denn seine Übungen mit dieser Schriftbetrachtung seien stets „abgezweckt“ gewesen: „Da muss etwas herauskommen für die Predigt, die Ansprache oder die Begegnung mit jemandem.“

„Danach habe er sich auf einem persönlichen Lernweg die ‚Lectio Divina‘ erschlossen, berichtete der Bischof“ laut Bistum Würzburg. „Dabei seien auch seine Kontakte zu den Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem wichtig gewesen. In Gemeinschaft habe er seinen Zugang zur Bibel weiterentwickelt – frei von allem Abgezweckten.“

In Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025 soll in der Diözese Würzburg die Übung der „Lectio Divina“ auf Ebene der Gemeinden gelehrt werden. Das Projekt trägt den Namen „Pilger der Hoffnung“: „Beim Erstellen des Arbeitsmaterials kooperiert das Bistum mit dem Katholischen Bibelwerk, wofür der Bischof dem Bibelwerk-Team dankte.“

Die „Lectio Divina“ erfolgt traditionell in vier Schritten. Zunächst geht es um die „lectio“ selbst, also das aufmerksame Lesen einer Passage aus der Heiligen Schrift. Daran schließt sich die „meditatio“ an, indem die jeweilige Person sich auf eine kurze Stelle oder einen Vers konzentriert und diesen meditiert. In einem dritten Schritt folgt der Übergang zum Gebet, also zur „oratio“. Schließlich kommt es zur „contemplatio“, nämlich zur Kontemplation.

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