Ausstellung von Mainzer Sudarium: Reliquien sind nicht „nötig“, aber „hilfreich“

Ausstellung des Sudariums von Mainz
Bistum Mainz / Blum

Der Mainzer Generalvikar Sebastian Lang hat am Sonntag bei der Ausstellung des Sudariums von Mainz, also des Schweißtuchs Christi, erklärt: „Nötig ist eine Reliquie nicht. Vielleicht ist ein Kulturgut, wie das Mainzer Schweißtuch, aber hilfreich.“

Erstmals nach langer Zeit wurde das Sudarium wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Ob es sich tatsächlich um jenes Tuch handelt, von dem der Evangelist Johannes berichtet, ist zweifelhaft. Zahlreiche Forscher sind der Überzeugung, dass es sich bei dem in Manoppello zu sehenden Tuch mit dem Abbild Jesu Christi um den eigentlichen Schleier handelt, wie es etwa der Publizist Paul Badde in seinem Buch „Das göttliche Gesicht“ dokumentierte.

Im Johannesevangelium heißt es (20,6–7), Petrus „sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.“

Der Generalvikar sagte über das Mainzer Sudarium: „Ob es echt ist oder nicht, ob ich etwas mit Reliquien anfangen will oder nicht, haben wir hier ein Mainzer Kulturgut vor Augen, dass vielen Gläubigen geholfen hat, etwas von ihrer Glaubenshoffnung materiell zum Ausdruck zu bringen und mit dem Trostwort ihres Lebens auf Tuchfühlung zu gehen.“

Ihn selbst konfrontiere das Sudarium, so Lang, „als Zeichen der Grabesruhe Jesu mit meiner eigenen Endlichkeit. Eine Endlichkeit, die bedeutet, dass ich meine Existenz im Letzten weder am Anfang noch am Ende richtig in der Hand habe.“

„Dann aber erahne ich, wenn ich tiefer blicke, dass Gott mich in dieser Endlichkeit nicht allein lässt, sondern sich in Jesus Christus mit den Menschen solidarisch macht, sozusagen auf Tuchfühlung geht“, führte Lang aus. „Diese Solidarität Gottes mit mir muss ich in meinem Leben immer wieder neu erfahrbar machen, sonst bleibt sie eine abstrakte Einsicht.“

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