„So ein Gotteshaus ist halt wehrlos“: Pfarrer nach Brandstiftung in Berliner Kirche

Kirchturm vom St. Matthias in Berlin
A.Savin / Wikimedia Commons (Free Art License 1.3)

Nach der Brandstiftung an einer Berliner Kirche am Freitag hat der dortige Pfarrer Josef Wieneke erklärt: „Gott muss uns mehr schützen. So ein Gotteshaus ist halt wehrlos. Wenn da genügend kriminelle Energie aufgebracht wird, kann immer was passieren.“

Laut „rbb“ ermittelt die Polizei „wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung“. Ein Passant habe „in der Nacht auf Freitag zunächst mehrere brennende Holzlatten an der Eingangstür der Kirche“ bemerkt. Ein weiterer Passant sei wenig später „auf weitere brennende Latten an einer Nebentür der Kirche aufmerksam“ geworden. Diese Nebentür sei „stark beschädigt“ worden.

Gegenüber dem Kölner Domradio sagte Pfarrer Josef Wieneke von St. Matthias am Dienstag: „Wir hatten ganz großes Glück, dass dieser zweite Passant die Feuerwehr gerufen hat. Die Flammen wären fast ins Dach eingedrungen. Wenige Minuten später hätten wir hier möglicherweise einen Totalschaden gehabt.“

Nach der möglichen Intention des Täters befragt, betonte Wieneke: „Da habe ich überhaupt keine Vermutung. Ich glaube nicht, dass es eine systematisch organisierte Brandstiftung ist, weil es kein Bekennerschreiben, keine Verlautbarungen gibt. Von daher gehe ich eher von einem Einzeltäter aus.“

Es gebe zwar „aus unterschiedlichen Richtungen Attacken von Rechtsextremen und Linksextremen“ auf Kirchen in Berlin. „Aber ich bezweifle in diesem Fall fast, dass dies einen ideologischen Hintergrund hat.“

St. Matthias ist die drittälteste nachreformatorische katholische Pfarrei in Berlin. Das Kirchengebäude stammt auf dem 19. Jahrhundert und diente als inoffizielle Co-Kathedrale für den Westteil von Berlin während der Zeit der DDR-Diktatur.

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