„Von allen Lastern ist der Stolz die große Königin“: Papst Franziskus

Papst Franziskus
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Papst Franziskus ist bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen auf das Laster des Stolzes eingegangen, wobei es sich um „Selbsterhöhung, Einbildung, Eitelkeit“ handle.

„Der stolze Mensch ist einer, der sich für viel mehr hält, als er in Wirklichkeit ist“, erläuterte der Pontifex, „einer, der sich darum sorgt, als größer als andere anerkannt zu werden, der immer seine eigenen Verdienste anerkannt sehen will und der die anderen verachtet, weil er sie für minderwertiger hält als sich selbst“.

„Von allen Lastern ist der Stolz die große Königin“, betonte der Papst. „Es ist kein Zufall, dass Dante ihn in der Göttlichen Komödie auf die erste Stufe des Fegefeuers stellt: Wer diesem Laster nachgibt, ist weit von Gott entfernt, und die Korrektur dieses Übels erfordert Zeit und Mühe, mehr als jeder andere Kampf, zu dem der Christ aufgerufen ist.“

Im Kern des Stolzes machte er „die radikale Sünde“ aus, nämlich „der absurde Anspruch, wie Gott zu sein“: „Die Sünde unserer ersten Eltern, von der im Buch Genesis berichtet wird, ist in jeder Hinsicht eine Sünde des Stolzes.“

Sodann listete Papst Franziskus mehrere „Symptome“ des Stolzes auf: „Es ist ein Übel mit einer offensichtlichen physischen Erscheinung: Der stolze Mensch ist hochmütig, er hat einen ‚steifen Hals‘, das heißt, er hat einen steifen Hals, der sich nicht beugt. Er ist ein Mensch, der sich leicht zu verächtlichen Urteilen hinreißen lässt: Ohne Grund fällt er unwiderrufliche Urteile über andere, die ihm hoffnungslos unfähig und untauglich erscheinen. In seinem Stolz vergisst er, dass Jesus uns in den Evangelien nur wenige moralische Gebote gegeben hat, aber bei einem war er kompromisslos: Richtet niemals. Dass man es mit einem stolzen Menschen zu tun hat, merkt man daran, dass er auf eine kleine konstruktive Kritik oder eine völlig harmlose Bemerkung übertrieben reagiert, als hätte jemand seine Majestät beleidigt: Er gerät in Wut, schreit, unterbricht die Beziehungen zu anderen auf verärgerte Art und Weise.“

Das Gegenmittel für den Stolz sei die „Demut“: „Im Magnifikat singt Maria von dem Gott, der durch seine Macht die Stolzen in den kranken Gedanken ihres Herzens zerstreut. Es ist sinnlos, Gott etwas zu stehlen, wie es die Stolzen hoffen, denn er will uns ja alles geben.“

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