Koptische Christen brechen Dialog nach römischer Erklärung zu Homo-Segnungen ab

Papst Franziskus mit Tawadros II.
Vatican Media

Die koptische Kirche hat in einer Veröffentlichung ihrer Synode vom 7. März beschlossen, den theologischen Dialog mit der katholischen Kirche auszusetzen. Grund dafür sei das Dokument „Fiducia supplicans“, wie das Online-Portal Crux berichtete.

Die am 18. Dezember veröffentlichte vatikanische Erklärung erlaubt es katholischen Priestern, „Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare zu segnen“, jedoch „ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern“.

„Fiducia supplicans“ löste innerhalb der Kirche kontroverse Diskussionen aus. So lehnte die für ganz Afrika zuständige Bischofskonferenz das Dokument ab und sprach sich gegen nicht-liturgische, pastorale Segnungen homosexueller Verbindungen aus.

Laut Kardinal Gerhard Müller, der unter Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus die Glaubenskongregation leitete, führt „Fiducia supplicans“ „logisch zur Häresie“, da nach dem Grundsatz „lex orandi, lex credendi“ die Liturgie Ausdruck der Glaubenslehre sei. Für einen pastoralen, nichtliturgischen Segen gebe es weder in der Heiligen Schrift noch in der überlieferten katholischen Lehre eine Grundlage, berichtete die katholische Wochenzeitung Die Tagespost.

Nun hat die koptische Kirche in Ägypten „beschlossen, den theologischen Dialog mit der katholischen Kirche auszusetzen, die Ergebnisse, die der Dialog seit seinem Beginn vor 20 Jahren erzielt hat, neu zu bewerten und neue Normen und Mechanismen für die Fortsetzung des Dialogs festzulegen“.

Die koptische Kirche ist kirchenrechtlich eine Abspaltung von der katholischen Kirche und hat mit Tawadros II. einen eigenen Papst. Ihr gehören etwa elf Millionen Gläubige an.

Weiterhin bekräftigten die Kopten, „ihre feste Position, alle Formen homosexueller Beziehungen abzulehnen, weil sie gegen die Heilige Schrift und das Gesetz verstoßen, durch das Gott den Mann und die Frau geschaffen hat“. Jeglicher Segen, welcher Art auch immer, für solche Verbindungen sei „ein Segen für die Sünde, und das ist inakzeptabel“.

Freundschaft zwischen den Kirchen gefährdet?

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Den Tag der „Freundschaft zwischen Kopten und Katholiken“ haben Papst Franziskus und das Oberhaupt der Kopten bei ihrem ersten Treffen am 10. Mai 2013 festgelegt.

Im vergangenen Jahr nahm Papst Franziskus sogar die 21 vom Islamischen Staat enthaupteten Märtyrer der koptischen Kirche in das römische Martyrologium auf. Bischof Brian Farrell, der Sekretär des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, sagte damals: „Dies ist der Beginn einer neuen Ära der Beziehungen.“

Kopten folgen russischer Orthodoxie in Urteil über „Fiducia supplicans“

Am 20. Februar äußerte sich auch ein hochrangiger Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche zu „Fiducia supplicans“ und erklärte: „Diese Neuerung spiegelt eine scharfe Abkehr von der christlichen Morallehre wider.“

„Jeder wird jetzt glauben, dass die Kirche homosexuelle Paare segnet“, sagte Metropolit Hilarion Alfeyev von Budapest in einem Interview und fügte hinzu, dass sie „diejenigen täuscht, die eine solche Segnung erhalten, wie auch diejenigen, die sie miterleben“. Er bezeichnete das Dokument als „eine Art Schock“.

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