Aufruf zur Heiligsprechung deutscher Märtyrer in Afrika

Im Uhrzeigersinn von links oben nach rechts unten: Bischof Cassian (Franz Anton) Spiß, Pater Karl Maria Weber, Bruder Bernhard Ignatius Sarnes, Bischof Adolph Schmitt, Sr. Magdala (Christa Elisabeth) Lewandowski, Bruder Heinz vom Kreuz (Heinz) Eberlein
ACI Africa / Martyrologium der Deutschen Bischofskonferenz

Der Herausgeber des Deutschen Martyrologiums des 20. Jahrhunderts hat die Kirchenvertreter in Afrika ermutigt, Heiligsprechungsprozesse für die „gewaltsam getöteten deutschen Märtyrer“ in verschiedenen afrikanischen Ländern einzuleiten.

Auf Anfrage von ACI Afrika erklärte Mons. Helmut Moll, der im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz die Biographien von über 30 deutschen Märtyrern, die mutmaßlich Opfer von Gewalt in Afrika wurden, zusammengestellt hat, welche Schritte unternommen werden, damit sie heiliggesprochen und damit weltweit als Heilige anerkannt werden.

„Die Kirchen vor Ort sollten dafür sorgen, dass diese deutschen Märtyrer zur Ehre der Altäre erhoben werden“, sagte Moll in Richtung der Bischöfe und Bischofskonferenzen jener afrikanischer Länder, in denen ein Martyrium stattgefunden haben soll.

Als Ausgangspunkt sagte er, dass die Biographien der Deutschen, die den höchsten Preis für die Evangelisierung Afrikas gezahlt haben, in afrikanische Sprachen übersetzt werden müssten, so wie dies inzwischen für die arabischsprachigen Länder geschehe.

„Bitte übersetzen Sie die Biographien der afrikanischen Märtyrer in Ihre Landessprache! Derzeit werden diese Biographien ins Arabische übersetzt, aber es gibt Schwierigkeiten beim Druck“, sagte Mons. Moll im Interview mit ACI Africa am 7. März, wenige Tage nach der Veröffentlichung der Liste der in Afrika getöteten deutschen Blutzeugen.

Mons. Moll, ein Historiker, der zuvor in der vatikanischen Glaubenskongregation und in der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse gearbeitet hatte, begann auf Bitten der katholischen Bischöfe in Deutschland, Biographien deutscher Missionare zusammenzustellen, die in Afrika gewaltsam zu Tode gekommen waren.

Die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz hatten sich durch das Apostolische Schreiben von Papst Johannes Paul II. zur Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2000, Tertio Millennio Adveniente, vom November 1994 anregen lassen, die Biographien zu dokumentieren.

Zu den deutschen „Märtyrern“ in Afrika, deren Biographien dokumentiert sind, gehört der Oblatenpater Franz Jäger, der 1905 in Südwestafrika während des Herero-Aufstandes getötet wurde. Südwestafrika war von 1915 bis 1990 ein Gebiet unter südafrikanischer Verwaltung, aus dem das heutige Namibia hervorging.

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Zu nennen sind auch die drei dominikanischen Missionare, die 1977 in Rhodesien (dem heutigen Simbabwe) ums Leben kamen. Es handelt sich um Schwester Magdala (Christa Elisabeth) Lewandowski aus Kiel, Schwester Epiphany (Berta) Schneider aus München und Schwester Ceslaus (Anna) Stiegler aus der Oberpfalz.

Weitere deutschstämmige Missionare waren Missionsbenediktiner und Schwestern aus St. Ottilien, die in Tansania ermordet wurden, sowie ein Herz-Jesu-Priester und zwei Brüder von Charles de Foucauld, die im Kongo ermordet wurden.

Im Interview mit ACI Africa vom 7. März sagte Mons. Moll, dass er verschiedene Ordensgemeinschaften und Missionsgesellschaften kontaktiert habe, die ihm Informationen über ihre in Afrika getöteten Mitglieder zukommen ließen.

Der deutsche Geistliche zeigte sich optimistisch, dass die in Afrika getöteten deutschen Missionare der Kirche in Deutschland neues Leben einhauchen werden und betonte, dass sie, nachdem sie den höchsten Preis bezahlt hätten, „den missionarischen Eifer zeigen, der für unser Land heute so wichtig ist“.

Mons. Moll, ein ausgewiesener Kenner der Martyrologie, ermutigte die Christen in verschiedenen afrikanischen Ländern, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, das Martyrium in Demut anzunehmen.

Weiter rief er die Kirche in Afrika auf, sich dafür einzusetzen, dass das Opfer derer, die für ihren Glauben ihr Leben lassen, nicht in Vergessenheit gerate.

„Die Bischofskonferenzen in Afrika sind aufgerufen, ihre eigenen Martyrologien zu erstellen, damit die Missionare und die einheimische Bevölkerung in der ganzen katholischen Welt besser bekannt werden“, sagte Mons. Moll gegenüber ACI Africa im Interview vom 7. März.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Africa

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