Ehemaliger Bischof von Magdeburg: „Wir brauchen Reform und Erneuerung“

Bischof Leo Nowak
screenshot / YouTube / Bistum Magdeburg

Der erste Bischof von Magdeburg nach dem Ende der DDR, Leo Nowak, hat erklärt: „Wir brauchen Reform und Erneuerung.“ Nowak feiert am Sonntag seinen 95. Geburtstag und äußerte sich in einem Interview, das auf der Internetseite seiner Diözese, für die er bis 2004 verantwortlich war, veröffentlicht wurde.

„Glaubwürdigkeit zurückgewinnen ist das Gebot der Stunde“, betonte der Bischof. „Dafür ist eine große Sensibilität für Echtheit und Vertrauen erforderlich. Manche Verhaltensweisen der Kirche sind für die Menschen von heute einfach nicht mehr nachzuvollziehen.“

„Die religiöse Sprache stößt vielfach auf Unverständnis“, führte er aus. „‚Pflichtzölibat‘ oder das Verbot der Weihe für Frauen zu Diakonen und Priestern stoßen auf Unverständnis, weil die Gleichberechtigung für Frauen in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit eine große Rolle spielt. Der sogenannte ‚synodale Weg‘ ist auch deshalb eine hoffnungsvolle Initiative. Wir brauchen die Erneuerung!“

Zu den Diskussionen um die AfD sagte Nowak, ohne ins Detail zu gehen: „Die deutsche Bischofskonferenz hat unlängst klar und deutlich Stellung bezogen. Diese Partei kann aus christlicher Sicht nicht gewählt werden, weil sie ein Menschenbild verbreitet, das für Christen unannehmbar ist. Dieser Entscheidung stimme ich zu.“

Sein Leben im Ruhestand seit 2004 versuche er, „zu strukturieren. Es ist eine neue Erfahrung, dass ich jetzt freier bin, um über mein Tun und Lassen selbst zu entscheiden. Ich muss nicht, aber ich kann dieses oder jenes tun oder eben auch nicht. Soweit möglich, informiere ich mich über kirchliche und öffentliche Nachrichten. Gebet und Gottesdienst kann ich in Ruhe nachgehen. Aber alles geht langsamer. Und die Arzttermine nehmen deutlich zu.“

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