Abschied von Kardinal Paul Josef Cordes: Papst Franziskus, Kardinäle und Gläubige erweisen letzte Ehre im Petersdom

Papst Franziskus beim Requiem für Kardinal Paul Josef Cordes am 18. März 2024 im Petersdom
Papst Franziskus beim Requiem für Kardinal Paul Josef Cordes am 18. März 2024 im Petersdom
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch
Kardinal Paul Josef Cordes starb am 15. März 2024 im Alter von 89 Jahren.
Kardinal Paul Josef Cordes starb am 15. März 2024 im Alter von 89 Jahren.
CNA/Petrik Bohumil

Am heutigen 19. März, Josefi, wäre wieder sein Namenstag gewesen: In einer bewegenden Trauerfeier im Petersdom haben Würdenträger und Gläubige am Montagnachmittag Abschied von Kardinal Paul Josef Cordes genommen, einer wichtigen Stimme in Rom, die am vergangenen Freitag im Alter von 89 Jahren verstummte. 

Zahlreiche Geistliche, darunter Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Kardinal Kurt Koch sowie der Erzbischof von Paderborn, Udo Bentz, und der deutsche Botschafter am Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, erwiesen ihm die letzte Ehre.

Das Requiem wurde von Kardinal Giovanni Battista Re gefeiert, dem Dekan des Kardinalskollegiums. In seiner Predigt erinnerte Re an die spirituelle Reise von Kardinal Cordes und verkündete: „Die Seele von Kardinal Cordes ist nun in den Händen Gottes.“ Er betonte, so Vatican News, dass der Tod für die Gläubigen nicht das Ende, sondern ein Übergang zum ewigen Leben sei.

Die Bescheidenheit und Gelassenheit, mit der Kardinal Cordes seine gesundheitlichen Herausforderungen annahm, wurde als ein Ausdruck seiner „reinen Spiritualität“ gewürdigt. Kardinal Re ließ das Leben von Cordes Revue passieren, vom Medizinstudium bis hin zu seinem entscheidenden Entschluss, ins Priesterseminar einzutreten und seiner Berufung zu folgen.

Papst Franziskus leitete die rituellen Akte der Ultima Commendatio und Valedictio, die letzte Segnung und Verabschiedung.

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In seiner Predigt würdigte Kardinal Re besonders Cordes' Engagement für Jugendliche und Bedürftige sowie seinen unerschütterlichen Glauben an Gott, die Kirche und den Papst. Cordes' geistliches Vermächtnis, in dem er seine Überzeugung von der Liebe Gottes und der Bedeutung von Nächstenliebe darlegte, wurde zitiert und gab tiefe Einblicke in seine Glaubenswelt.

Ein Pontifikalrequiem ist für den kommenden Freitag im Paderborner Dom geplant, gefolgt von der Beisetzung in Cordes' Heimatort Kirchhundem im Sauerland.

Paul Josef Cordes wurde am 5. September 1934 geboren, 1961 erfolgte die Priesterweihe, 1975 die Ernennung zum Titularbischof von Naissus und Weihbischof von Paderborn, ein Jahr darauf die Bischofsweihe.

Papst Johannes Paul II. berief ihn 1980 zum Vizepräsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien. Als Präsident des päpstlichen Hilfswerks Cor Unum koordinierte er weltweit die kirchliche Hilfe für Katastrophenopfer und gab entscheidende Impulse für die Antrittsenzyklika von Papst Benedikt XVI. 2007 wurde er in das Kardinalskollegium aufgenommen, aus dem er 2010 aus Altersgründen zurücktrat.

Im März 2013 nahm Kardinal Cordes am Konklave zum Nachfolger von Benedikt XVI. teil, aus dem Papst Franziskus hervorging.

Selbst im Ruhestand blieb Cordes eine prägende Stimme in der kirchlichen und gesellschaftlichen Debatte, stets bereit, aktuelle Herausforderungen mit tiefem Glauben und Weisheit zu begegnen.

Zahlreiche Essays und Beiträge bei CNA Deutsch bereicherten wichtige Debatten: Seine Gedanken zur Pandemie, zur geistigen Kommunion und zur unersetzbaren Realpräsenz in der Eucharistie reflektierten seine Sorge um echte Integrität in einer sich wandelnden Welt und von Krisen geprüften Kirche.

Kardinal Cordes, der auch die Bedeutung der materiellen Dimension des Glaubens hervorhob, bleibt auch ein Beispiel für ein Leben im Dienst der Kirche und ihrer tiefsten Werte. Sein Abschied hinterlässt eine Lücke, aber auch ein Vermächtnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.

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