Tanzverbot am Karfreitag wird in Hamburg „in Abstimmung mit den Kirchen“ gelockert

Blick auf Hamburg
Moritz Lüdtke / Unsplash

Der grün-rot dominierte Hamburger Senat hat das Tanzverbot für Karfreitag „in Abstimmung mit den Kirchen“ gelockert. Künftig soll das Tanzverbot nur noch von 5 Uhr am Karfreitagmorgen bis Mitternacht gelten. Das Katholische Büro Hamburg als Bindeglied zwischen Kirche und Politik erklärte, man nehme die „sehr besondere Situation“ der Hafenstadt wahr, die „manchmal Kompromissbereitschaft“ erfordere.

Das Tanzverbot an Feiertagen ist in Deutschland ein landesrechtlich geregeltes Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen an den sogenannten stillen Tagen. Tanzverbote gibt es in vielen Kulturen und Religionen. Das Tanzverbot in Hamburg hat einen christlich-sittlichen Ursprung.

Nach der Hamburger Feiertagsschutzverordnung von 1957 galt das Tanzverbot am Karfreitag bisher von 2 Uhr morgens am Karfreitag selbst bis 2 Uhr morgens am folgenden Karsamstag. Untersagt waren unter anderem „der Unterhaltung dienende öffentliche Veranstaltungen“ und „musikalische Darbietungen jeder Art in Gaststätten“. Zusätzlich waren alle Sportveranstaltungen in Hamburg verboten.

„Der Schutz des Karfreitags als stiller Feiertag bleibt mit dieser Regelung gewahrt. Für Christen ist der Karfreitag – der auch stiller Feiertag oder hoher Feiertag genannt wird – eine Zeit der Besinnung, Trauer und der geistlichen Reflexion“, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag bei der Landespressekonferenz, wie die Tagesschau berichtete.

„Grundsätzlich halte ich es durchaus für zumutbar, die besondere Prägung des Karfreitags einen ganzen Tag lang einfach auszuhalten. Immerhin reden wir mit dem Karfreitag auch über Ostern, das höchste christliche Fest“, äußerte sich die Leiterin des Katholischen Büros Hamburg, Beate Bäumer, am Freitag kritisch gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Bäumer weiter: „Ich nehme aber auch die sehr besondere Situation in der zweitgrößten Stadt Deutschlands wahr und die erfordert eben manchmal Kompromissbereitschaft.“

Für die evangelische Nordkirche sei die Lockerung „kein Drama“, sagte unterdessen der Landeskirchliche Beauftragte bei Senat und Bürgerschaft, Thomas Kärst. Man könne mit den veränderten Randzeiten leben.

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