Ein neuer Stern am Heiligenhimmel? Kirche leitet Seligsprechungsprozess für polnische Missionarin ein

Eine junge Ingenieurin aus Polen, die für den Glauben brannte: Die in Bolivien ermordete Helena Kmiec.
Stiftung Helena Kmiec

Der Erzbischof von Krakau, Marek Jędraszewski, hat am Sonntag die Einleitung des Seligsprechungsprozesses für die ermordete Laienmissionarin Helena Agnieszka Kmiec bekanntgegeben.

Die 2017 in Bolivien ums Leben gekommene Kmiec könnte damit zu einer neuen Heiligen Polens aufsteigen, in der Tradition des heiligen Papstes Johannes Paul II. und vieler anderer Heiliger. Sie starb im Dienst der Kirche: Die Leiche der jungen Frau war 2017 in Pacata, Cochabamba aufgefunden worden, wie CNA Deutsch berichtete.

Nach einer Vorbereitungsphase, die im Dezember 2022 begann, entschied Jędraszewski, den Prozess offiziell zu eröffnen. Er hatte zuvor die polnische Bischofskonferenz konsultiert und die Zustimmung des vatikanischen Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erhalten.

„Mit diesem Edikt fordere ich alle, die Dokumente, Briefe oder sonstige Informationen über die Dienerin Gottes haben, auf, diese bis zum 30. Juni an die Metropolitankurie in Krakau zu senden“, erklärte der Erzbischof. Die Veröffentlichung des Edikts erfolgte am 14. April und wird am 21. April in allen Pfarreien und Kapellen Krakaus verlesen, der Heimatstadt des verehrten Karol Wojtyla.

Helena Agnieszka Kmiec, geboren am 9. Februar 1991 in Krakau, war das zweite Kind von Jan Kmieć und Agnieszka Bejska. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wuchs sie in einem von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter geprägten liebevollen und tief religiösen Umfeld auf.

Sie absolvierte ihre Schulausbildung an Einrichtungen der Association of Catholic Educators in Libyen, gefolgt von einem zweijährigen Stipendium in Großbritannien. Von 2009 bis 2014 studierte sie Ingenieurwesen an der Schlesischen Technischen Universität in Gliwice. „Während ihres Studiums besuchte sie fast täglich die Heilige Messe, was für sie von zentraler Bedeutung war“, heißt es im Edikt.

Kmiec engagierte sich im Salvatorianischen Missionsfreiwilligendienst, leitete Sommercamps in Ungarn und arbeitete mit Straßenkindern in Sambia sowie mit Jugendlichen in Rumänien. „Ich habe die Gnade Gottes erhalten, […] die Gabe, die frei gegeben wurde, um zu geben, und ich muss diese Gabe teilen“, schrieb sie vor einem ihrer Einsätze.

Am 8. Januar 2017 begann Kmiec ihren letzten Freiwilligendienst in Bolivien. Wenige Tage später, am 24. Januar, wurde sie in der Edmundo Bojanowski Schule in der Stadt Pacata ermordet, nachdem sie vermutlich von Dieben überrascht wurde, die sie mit einem Messer tödlich verletzten.

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Nach ihrem Tod entstand unter den Gläubigen spontan eine Verehrung ihres heiligmäßigen Lebens, das sie Gott und der Kirche gewidmet hatte. Viele beten auch heute noch um ihre Fürsprache.

Das bischöfliche Edikt schließt mit der Hoffnung, dass „das Beispiel der Dienerin Gottes eine Inspiration für Menschen, insbesondere für junge Menschen, sein kann, ihre Berufung zur Heiligkeit mit Leidenschaft und Engagement durch freiwillige und missionarische Tätigkeit zu verfolgen“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa.

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