Kardinal Marx beklagt „Individualisierung, Ausgrenzung und ,Entsorgung‘ des Lebens“

Kardinal Reinhard Marx
screenshot / YouTube / Erzbistum München und Freising

Kardinal Reinhard Marx hat bei der Eröffnung eines trauerpastoralen Zentrums in München am Dienstag eine „Individualisierung, Ausgrenzung und ,Entsorgung‘ des Lebens“ am Ende beklagt.

„Leben ist ein einmaliges Geschenk, es ist begrenzt – damit umzugehen ist schwer“, erläuterte der Erzbischof von München und Freising.

„Wir wollen ein Zeichen setzen: für Gemeinsamkeit, für gemeinsames Trauern, Erinnern und neues Beginnen“, so Marx über das trauerpastorale Zentrum. „Wir hoffen, dass damit ein Zeichen der Hoffnung gesetzt wird, dass wir da sind, wo die Menschen sind und leiden und schwach sind.“

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Das Erzbistum München und Freising teilte mit, die neue Institution solle trauernde Menschen begleiten und stärken „beim Abschied von einem geliebten Menschen. Das Trauerpastorale Zentrum schafft niederschwellige Treffpunkte und bietet zugleich Rückzugsorte für Einzelne, die in einem geschützten Raum persönliche Gespräche mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern führen können.“

„Das direkt an der Friedhofsmauer […] gelegene Haus verfügt über ein Café, in das Friedhofsbesucher einkehren können und das ebenso für Trauerfeiern genutzt werden kann“, hieß es weiter.

„Mit dem Trauerpastoralen Zentrum schafft die Erzdiözese ein Angebot unmittelbar vor Ort, das allen trauernden Menschen offensteht und mit dem Kirche eine ihrer Kernaufgaben – Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten und zu unterstützen – erfüllt“, so das Erzbistum. „Gleichzeitig versteht sich das Haus am Ostfriedhof mit einem entsprechenden Fortbildungsprogramm und Infoabenden als Ort der Bildung und des Austauschs für alle Menschen, die mit Trauer und Erinnerungskultur aus beruflichen Gründen oder auch ehrenamtlich engagiert zu tun haben.“