KHKT-Rektor: Heiligenverehrung „nicht notwendiger Bestandteil des Glaubens“, aber „große Hilfe“

Christoph Ohly
screenshot / YouTube / EWTN | Katholisches Fernsehen weltweit

Der Rektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), der Priester und Domkapitular Christoph Ohly, hat betont, die Heiligenverehrung – und speziell die Reliquienverehrung – sei „nicht notwendiger Bestandteil des Glaubens“, stelle aber „eine große Hilfe“ dar.

Ohly äußerte sich am Mittwoch im Kölner Domradio anlässlich der unerwartet populären Verehrung der Herzreliquie des seligen Carlo Acutis, die derzeit an verschiedenen Orten in Deutschland zur Verehrung ausgestellt wird.

„Ich persönlich gehe da mit größerer Nüchternheit ran, mit einer Nüchternheit des Verstandes, aber auch mit einer Nüchternheit der Emotionen“, räumte Ohly mit Blick auf die Reliquienverehrung ein. „Doch ich freue mich darüber, wenn Menschen durch das Lebenszeugnis eines Jugendlichen in eine Beziehung zu Jesus Christus finden und sie dafür mit diesem Jugendlichen einen Helfer und Begleiter an ihrer Seite wissen.“

Acutis, der bald heiliggesprochen werden soll, ist bekannt dafür, dass er eine Internetseite über eucharistische Wunder einrichtete. Ohly erläuterte, dass der katholische Glaube „nicht auf eucharistischen Wundern“ basiere, „sondern auf der Offenbarung Gottes, die uns in Jesus Christus geschenkt ist und die in Wort, Sakrament und im Leben der Kirche präsent bleibt und wirkt“.

Gleichzeitig gelte, „dass es zwischen Himmel und Erde doch das eine oder andere gibt und geben mag, was wir so einfach oder möglicherweise gar nicht erklären können“.

„Die Berichte über eucharistische Wunder animieren und motivieren uns, mit aller Klarheit des Verstandes zugleich auch unsere Grenzen zu erkennen und anzuerkennen, dass Gott auch vielleicht in außerordentlicher Weise über das hinaus, was wir wahrnehmen können, wirken kann“, betonte Ohly.

Aus Sicht der akademischen Theologie sagte der KHKT-Rektor: „Ich muss anerkennen, dass es Dinge gibt, die in einer außerordentlichen Weise geschehen, die meinem Denken noch nicht zugänglich sind. Damit ist letztlich eine demütige Seite der Wissenschaft benannt, das heißt, bei aller Rationalität und Exzellenz im Denken, das uns Menschen auszeichnet, auch Grenzen anzuerkennen, über die ich nicht oder noch nicht zu springen vermag.“

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