Beobachtungsstelle OIDAC verzeichnet Zunahme antichristlicher Hassverbrechen um 44 Prozent

Anja Hoffmann von OIDAC Europe
Screenshot von YouTube

Anlässlich des heutigen Internationalen Tages zum Gedenken an die Opfer religiöser Gewalt warnt die Wiener Organisation Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe (OIDAC Europe) vor einer besorgniserregenden Zunahme antichristlicher Gewalt in Europa.

„Im Westen betrachten wir religiöse Verfolgung oft als Problem anderer Kontinente. Doch auch in Europa gibt es ernstzunehmende Entwicklungen“, sagte Anja Hoffmann, die Geschäftsführerin von OIDAC Europe.

Die Beobachtungsstelle habe einen alarmierenden Anstieg antichristlicher Hassverbrechen in Europa um 44 Prozent registriert. Besonders häufig seien Angriffe auf Kirchen und Friedhöfe; aber auch Angriffe auf Einzelpersonen hätten zugenommen.

In Frankreich wurden 2023 fast 1.000 antichristliche Vorfälle registriert, darunter 84 persönliche Angriffe. Seit Anfang 2024 habe OIDAC Europe 25 Fälle von Gewalt, Drohungen und Mordversuchen gegen Christen in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, Österreich, Polen und Serbien dokumentiert.

In einigen Fällen seien ganze Gemeinschaften angegriffen worden. Beispielsweise habe es im Juni diesen Jahres einen Angriff auf eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in Dijon während eines Gottesdienstes gegeben. Der Angriff mit Tränengas löste Panik aus und forderte neun Verletzte.

Besonders gefährdet sind christliche Konvertiten aus dem Islam. Im Mai verurteilte beispielsweise ein britisches Gericht einen Mann zu einer Gefängnisstrafe, weil dieser versucht hatte, den zum Christentum übergetretenen Muslim Javed Nouri zu ermorden. Der Straftäter habe Nouri als „Abtrünnigen, der den Tod verdient“, betrachtet.

Hoffmann forderte die europäischen Regierungen auf, diese Menschen besser zu schützen: „Das Recht auf Bekehrung ist ein wesentliches Element der Religionsfreiheit. Europäische Regierungen müssen daher alles in ihrer Macht Stehende tun, um insbesondere christliche Konvertiten mit einem muslimischen Hintergrund, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, zu schützen.“

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