Wie eine Missionarin des Augsburger Gebetshauses durch die Eucharistie zum Glauben fand

Philippa von Wietersheim
Screenshot von YouTube

Für die Gebetshausmissionarin Philippa von Wieterseim aus Augsburg begann der Weg zum katholischen Glauben nicht sofort, sondern durch eine freikirchliche Erfahrung, wie sie in einem Interview mit dem katholischen Fernsehsender K-TV erzählte.

Aufgewachsen in einem protestantischen Elternhaus in der Schweiz, fand sie erst mit 26 Jahren zum katholischen Glauben: „Wenn ich wirklich das glaube, was der katholische Glaube, [wie er] die Eucharistiefeier beschreibt oder was da passiert, dann macht das allen Unterschied, wenn ich Jesus dort wirklich real empfange“.

Ihre erste Begegnung mit dem protestantischen Glauben hatte von Wieterseim während des Studiums in Tübingen, als sie durch eine Freundin zur Freikirche kam. Diese fragte sie ungewöhnlich direkt: „Glaubst du eigentlich an Jesus? Bist du Christin?“

Damals war sie von dieser Frage überrascht. „Ich war total überrumpelt von der Frage, weil das war jetzt nicht so das gängige Gespräch, was ich geführt habe“, erinnerte sie sich.

In den folgenden Monaten begann von Wieterseim, sich intensiver mit dem protestantischen Glauben auseinanderzusetzen. „Ich habe gemerkt, oh, das hat ganz anderes Gewicht in ihrem Alltag, wie sie Glauben lebt“, berichtete sie über ihre Freundin.

„Das hat bei mir echt den Funken so angezündet, dass ich gemerkt habe, oh, […] ich will mal hinterfragen, was mein Ja rechtfertigt. Warum nenne ich mich Christin? Was bedeutet das denn zu glauben und ein Leben mit Jesus zu leben?“, führte sie weiter aus.

Doch obwohl von Wieterseim in der Freikirche zu einem „lebendigen Glauben“ gefunden hatte, blieben Fragen offen. Besonders das Thema Abendmahl wurde für sie immer wichtiger. Sie begann, sich intensiv mit der Eucharistie auseinanderzusetzen.

„Ich habe mich zwei Jahre echt mit dem Abendmahl oder der Eucharistie auseinandergesetzt und ganz, ganz viele Fragen gestellt und lange nicht gewusst: Was soll ich jetzt glauben?“, erzählte von Wieterseim.

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Diese Suche führte sie schließlich zum katholischen Glauben. Sie berichtete, wie sie immer wieder an Orte kam, wo sie den katholischen Glauben lebendiger und tiefer erlebte als zuvor: „Ich habe so prägende Erfahrungen gemacht, ja, mit eucharistischer Anbetung, bei Eucharistiefeiern, auch mit Ikonen, alles Mögliche. Ich habe einfach so viele Erfahrungen gemacht, wo Jesus mir so konkret begegnet ist.“

Die Entscheidung sei jedoch nicht einfach gewesen. Die Trennung zwischen den Konfessionen, insbesondere beim Thema Eucharistie, verursachte Philippa Schmerz: „Da kann ich nicht so richtig teilnehmen und da auch nicht, und irgendwie muss ich eine klare Entscheidung treffen, weil ich die Fülle ja erleben will.“

Nachdem von Wieterseim sich für den katholischen Glauben entschieden hatte, fand sie ihre geistige Heimat im Gebetshaus Augsburg. Dort verbringt sie täglich mehrere Stunden im Gebet und lebt ihre Berufung als Gebetshausmissionarin.

Konfessionelle Unterschiede

Die katholische Lehre von der Eucharistie ist gekennzeichnet durch die klare Überzeugung von der Realpräsenz Jesu Christi unter den Gestalten von Brot und Wein. Das bedeutet, dass Christus nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche in der Eucharistie durch die Wandlung (Transsubstantiation) nicht nur symbolisch, sondern wirklich und dauerhaft gegenwärtig ist.

Zudem wird diese Feier als unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers verstanden, was einen wichtigen Unterschied zum evangelischen Verständnis darstellt.

In der evangelischen Theologie hingegen, insbesondere bei Martin Luther und anderen Reformatoren, wird die Gegenwart Christi im Abendmahl unterschiedlich gedeutet. Während Luther die Realpräsenz nur für die Dauer der Feier annahm, lehnten andere Reformatoren die Transsubstantiation ganz ab und betonten eine rein symbolische Deutung der Wandlung. Das Abendmahl wird im Protestantismus eher als Gedächtnisfeier denn als Opfer verstanden.

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