Redaktion - Freitag, 11. Oktober 2024, 15:30 Uhr.
Weihbischof Paul Reder von Würzburg hat betont, er sei „kein Freund davon, wenn wir ständig nur über die Strukturreformen sprechen“. Es spreche niemanden „besonders an, wenn wir nur über interne Strukturen diskutieren“.
Im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe) verglich Reder das Sprechen über Strukturreformen mit einem Orchester, „das nur über Sitzplätze und Aufführungspraxis diskutiert. Musik aber entfaltet ihr Potenzial erst, wenn sie erfahrbar wird.“
„Ebenso ist der Auftrag der Kirche auf Praxis angelegt als Einladung zum Hören und Teilen der Frohen Botschaft“, stellte der Weihbischof klar.
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Reder äußerte sich auch zum Beruf des Pfarrers und sagte: „Es braucht eine Konzentration auf das Wesentliche, auch im Blick auf diesen christlichen Beruf. Die wenigsten Pfarrseelsorger sind in wirtschaftlichen Kompetenzen, alle aber theologisch und pastoral ausgebildet worden. Das gehört auch zur Wahrheit dazu. Deswegen sind Strukturreformen notwendig, um Finanzfragen und Wirtschaftlichkeitsaspekte so zu behandeln, dass sie von den Pfarrern nicht im Vordergrund bearbeitet werden müssen, weil ihre Aufgabe die Seelsorge und die Verkündigung ist.“
„Im Gespräch mit den Mitbrüdern habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Zufriedenheit mit der Lebensform umso größer ist, je mehr es gelingt, sich auf die eigene christliche Berufung zu konzentrieren“, so der Weihbischof. „Dann werden sich auch mehr Menschen überlegen, ob sie einen Beruf in der Kirche ergreifen, einer geistlichen Berufung folgen oder ob sie etwa Priester werden wollen. Wenn wir nur die Unzufriedenheit vor uns hertragen, ist das nicht werbewirksam.“