Theologe Hoff: Papst Franziskus verstärkt „weltweit neu aufflammenden Antisemitismus“

Gregor Maria Hoff
screenshot / YouTube / BaFID

Der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff ist der Ansicht, durch manche seiner Äußerungen verstärke Papst Franziskus „den weltweit neu aufflammenden Antisemitismus“.

In einem Beitrag für Communio am Dienstag ging Hoff auf die jüngsten Aussagen des Papstes ein, wonach „das, was in Gaza geschieht, nach Ansicht einiger Experten die Merkmale eines Völkermords aufweist. Es sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es der technischen Definition entspricht, die von Juristen und internationalen Gremien formuliert wurde.“

Hoff betonte: „Die Einlassung des Papstes reiht sich in prekäre Stellungnahmen und problematische Verhaltensmuster des Vatikans und von Franziskus selbst seit dem genozidalen Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ein. Sie bedürfen einer politisch-theologischen Einordnung.“

„Franziskus differenziert zwischen Israel und Juden – zu Recht“, so der Theologe. „Aber indem er sich als Papst nicht hinreichend klar zum Terror gegen den Staat Israel als Lebensraum für Juden positioniert, steht auch seine theologische Position infrage.“

Die Äußerungen von Papst Franziskus zur Frage eines möglichen Völkermords „überschreiten eine Grenze“, zeigte sich Hoff überzeugt, nämlich jene „der Neutralität, denn offensichtlich hält Franziskus den Vorwurf für diskutabel. Mehr noch: Der Papst rückt das Verhalten Israels in die Nähe zu einem Völkermord. Er ist ab jetzt auf internationalem Terrain, den der Vatikanstaat diplomatisch bespielt, Partei.“

Die „hochproblematischen Aussagen“ von Franziskus „stellen ein Risiko für Israel als Staat und für Juden weltweit dar“, so der Theologe. „Ausschreitungen wie in Amsterdam in diesem November belegen, wie sich die Grenzen im Alltag verschieben und seit 10/7 verschoben haben: unter welchem Druck, mit welchem Risiko Jüdinnen und Juden in Europa und weltweit leben.“

In seinem Fazit schrieb Hoff: „Dieser Papst versagt, nicht, indem er schweigt, sondern indem er verschweigt, wer für den Terror von 10/7 und seitdem die Verantwortung trägt. Wer als Papst den Verdacht eines Völkermords durch Israel nährt, hat nicht nur zu viel gesagt.“

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