München - Samstag, 30. November 2024, 8:00 Uhr.
Nach einem Überraschungsangriff dschihadistischer Gruppen im Nordwesten Syriens hat ein Projektpartner sich mit der Bitte um Gebet und Hilfe an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) gewandt: „Angst macht sich breit. Die Lage ist sehr angespannt“, teilte Pater Hugo Alaniz aus Aleppo mit.
Die Kämpfe zwischen syrischer Armee und Milizen seien weniger als zehn Kilometer von Aleppo entfernt, sagte der argentinische Ordensmann, der dem „Institut des inkarnierten Wortes“ angehört. „Es gibt heftige Zusammenstöße mit vielen Toten und Verletzten. Die Krankenhäuser sind überlastet.“ Die Dschihadistengruppen hätten mehrere Dörfer eingenommen, die wichtige Verkehrsroute zwischen Aleppo und Damaskus sei für die Zivilbevölkerung derzeit nicht passierbar.
Angesichts von Meldungen, dass die Milizen auf Aleppo vorrücken könnten, mache sich Unsicherheit und Furcht unter den Einwohnern breit, sagte der Pater. Auf seiner an „Kirche in Not“ übersandten Sprachnachricht sind im Hintergrund Explosionen zu hören.
Kirchengemeinden für Schutzsuchende offen
Die örtlichen Kirchengemeinden seien für Schutzsuchende geöffnet, auch wenn sie dies zu einem potenziellen Angriffsziel machte, so Alaniz. Unter den Christen stellt er ein großes Gottvertrauen fest. „Wir bitten um das Gebet in dieser Situation. Hoffentlich geht sie schnell vorüber.“
„Kirche in Not“ hat seit Beginn des Syrienkriegs im Jahr 2011 Projekte im Umfang von über 60 Millionen Euro unterstützt. Das Hilfswerk finanziert die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten, Schul- und Studiengebühren, Mietbeihilfen, Kinderfreizeiten und vieles andere mehr. Nach dem Erdbeben im Norden Syriens im Februar 2023 brachte „Kirche in Not“ Sofort- und Wiederaufbauhilfen auf den Weg.
Die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“ (ACN), Regina Lynch, rief angesichts der jüngsten Eskalation erneut zu Gebet und Hilfe auf: „Beten wir um Frieden, den Schutz der Schwächsten und ein schnelles Ende der Gewalt in einem Land, das bereits seit über einem Jahrzehnt unermesslich leidet.“