Nordische Bischöfe: Rückzug des Glaubens aus öffentlichem Leben bedroht Menschlichkeit

Mitglieder der Nordischen Bischofskonferenz
Nordische Bischofskonferenz

Die nordischen Bischöfe haben in einem Hirtenwort zum Heiligen Jahr 2025 gewarnt: „Je weiter sich dieser Glaube aus dem öffentlichen Leben zurückzieht, desto mehr ist die Menschlichkeit bedroht.“

„Das Ideal, das uns die Bibel vor Augen führt, wird in der Welt, in der wir leben, nicht verwirklicht“, erläuterten die in der nordischen Bischofskonferenz zusammengeschlossenen Bischöfe in Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und Island, darunter der auch im deutschsprachigen Raum gut bekannte Bischof Erik Varden OCSO. „Dies ist ein Zustand, dem wir als Christen entgegentreten und uns mit allen Mitteln bemühen müssen, ihn zu ändern.“

„Denken Sie nur“, so die Bischöfe: „Der Menschenhandel nimmt zu, ein schrecklicher und erniedrigender Handel; ganze Nationen sind durch Schulden gelähmt und werden rücksichtslos ausgebeutet; kommerzielle Agenturen (über und unter der Hand) fördern und unterstützen die Sucht nach Drogen und Spielen, Pornographie und Alkohol zum alleinigen Zweck des Gewinns, indem sie Wege finden, die Menschen in Fesseln zu halten. Und was ist von der Aushöhlung der Rechte des ungeborenen Lebens zu halten, dem zunehmend jeder humane Rechtsschutz verweigert wird?“

„Als unsere Länder vor etwa einem Jahrtausend evangelisiert wurden, war ein großer zivilisatorischer Fortschritt die Anerkennung der souveränen Würde jedes Menschen, die bereits im Mutterleib beginnt“, erinnerte die nordische Bischofskonferenz. „Der Glaube an einen menschgewordenen Gott, der ‚in allem außer der Sünde Mensch geworden ist wie wir‘, hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf unser kollektives Verständnis davon, was es heißt, ein Mensch zu sein.“

In der Gegenwart aber scheine es, dass der Einzelne „einen anderen Menschen wieder als sein Eigentum betrachten“ kann. „Dies ist eine Tendenz, der wir moralisch verpflichtet sind, konstruktiv entgegenzuwirken, indem wir eine Anthropologie aufrechterhalten, die unserer Natur würdig ist.“

„Als Ihre Bischöfe beten wir, dass das Jubiläumsjahr zu einer wirksamen, herzlichen und intelligenten Vertiefung des Glaubens in unseren Ländern führen möge“, hieß es in dem Hirtenwort. „Wir laden Sie ein, zu den Quellen unseres Glaubensbekenntnisses zurückzukehren, indem Sie die Heilige Schrift und unseren wunderbaren katholischen Katechismus studieren, um dadurch tiefer im Geheimnis des Glaubens verwurzelt zu sein, um zu erfahren, was es heißt, ‚in Christus‘ zu leben, um besser in der Lage zu sein, ‚Rechenschaft abzulegen über die Hoffnung, die in euch ist‘.“

„Wir werden Sie in diesem heiligen Bemühen mit all unserer Kraft unterstützen und sind dankbar für das Zeugnis der Treue, der Nächstenliebe und der Großzügigkeit, das wir in den Diözesen finden, denen zu dienen wir das Privileg haben“, erklärten die Bischöfe.

Das Heilige Jahr 2025 beginnt offiziell am Heiligen Abend mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms um 19 Uhr. Weitere Heilige Pforten in Rom werden sodann in den nächsten Dezembertagen und im Januar geöffnet.

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