Solidarität mit verfolgten Christen: „Kirche in Not“ zieht Bilanz zum „Red Wednesday“

Die Kathedrale von Fulda in rotem Licht
Kirche in Not

Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) hatte rund um den 20. November zum „Red Wednesday“ eingeladen. In diesem Jahr wurden dabei mehr als 1.000 Kirchen, Denkmäler und öffentliche Gebäude rot beleuchtet, um auf das Schicksal verfolgter und bedrängter Christen aufmerksam zu machen. An zahlreichen Orten fanden Gebetswachen, Gottesdienste und Vorträge statt. 

In Deutschland hatten sich dieses Jahr 218 teilnehmende Pfarreien auf der Internetseite www.red-wednesday.de registriert. „Wir freuen uns, dass unsere Aktion immer mehr Zulauf und öffentliche Beachtung findet“, erklärte Florian Ripka, der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland.

1.300 Teilnehmer im Fuldaer Dom

Das Team des Hilfswerks war in diesem Jahr unter anderem in Berlin, Freiburg, Augsburg, Balderschwang, Mainz, Paderborn, Fulda und Frankfurt am Main unterwegs. Als weltkirchlicher Gast war Bischof Gerald Mamman Musa aus Katsina im Norden Nigerias gekommen. Er setzt sich in der von Terroranschlägen erschütterten Region für den interreligiösen Dialog ein. Weitere Gäste von „Kirche in Not“ waren Benediktinerabt Nikodemus Schnabel aus Jerusalem und der Afrikamissionar Pater Hans-Joachim Lohre, der sich in Mali ein Jahr lang in der Hand von Islamisten befunden hatte.

Ein Höhepunkt in diesem Jahr war ein ökumenischer Gebetsabend in der Kathedrale von Fulda mit der Band „Koenige und Priester“. Der gebürtige Ägypter Kiro Lindemann berichtete, wie sein Glaube ihm half, den Attentätern zu vergeben, die Teile seiner Familie getötet hatten. „1.300 Menschen waren in Fulda mit dabei. Das war ein starkes Zeugnis der Solidarität und der Gemeinschaft mit unseren bedrängten Glaubensgeschwistern“, berichtete Ripka. Im Rahmen des diesjährigen „Red Wednesday“ hat „Kirche in Not“ auch die deutsche Ausgabe des Berichts „Verfolgt und vergessen?“ vorgestellt. Darin wird die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten in 18 Ländern dokumentiert.

Weltweite Beteiligung

In zahlreichen anderen Ländern fanden ebenfalls Aktionen zum „Red Wednesday“ statt.

In Frankreich fand zum 15. Mal eine „Nacht der Zeugen“ unter anderem in Paris, Rennes und Versailles statt. Die wiederaufgebaute Hauptstadt-Kathedrale Notre-Dame, die Basilika Sacré-Cœur und Kirchen am Wallfahrtsort Lourdes erstrahlten im roten Licht.

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

In Spanien nahmen ebenfalls 200 Pfarreien an der Solidaritätsaktion teil, darunter die Kirche Sagrada Familia in Barcelona und die Almudena-Kathedrale in Madrid. 

Höhepunkt der Veranstaltungen in Nordirland war ein Gottesdienst an der Monumentalstatue des Nationalheiligen Patrick in Saul im County Down. Erzbischof Linus Neli aus dem Bundesstaat Manipur im Osten Indiens sprach über die christenfeindlichen Angriffe, die 2023 die Region erschüttert hatten.

In Großbritannien nahmen zahlreiche Politiker des Unterhauses an Veranstaltungen von „Kirche in Not“ teil, darunter die stellvertretende Premierministerin Angela Rayner.

In Kanada fanden dieses Jahr rund um den „Red Wednesday“ etwa 40 Veranstaltungen statt – so viele wie noch nie, teilte das dortige Zweigbüro von „Kirche in Not“ mit.

Auch in Chile und Mexiko wurde an die zunehmende Gewalt gegen Christen in den südamerikanischen Staaten erinnert. Unter anderem wurde die Kirche Veracruz in Santiago de Chile rot erleuchtet, die 2019 von Demonstranten in Brand gesteckt worden war.

Zu den weiteren Teilnehmern des „Red Wednesday“ gehörten Österreich, Portugal, Italien, die Schweiz, Kolumbien, Belgien, die Niederlande, Polen, die Tschechische Republik, Ungarn, die Slowakei, Australien und die Philippinen.

„Kirche in Not“ hat die Aktion „Red Wednesday“ 2015 ins Leben gerufen, um auf verfolgte Christen und Verstöße gegen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit aufmerksam zu machen.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.