Misereor-Chef: „Linderung von Notlagen und Krisen“ für globale Stabilität wichtig

Andreas Frick
Misereor

Andreas Frick, der Hauptgeschäftsführer des kirchlichen Hilfswerks Misereor, hat konstatiert: „Wenn wir unserer Verantwortung zur Linderung von Notlagen und Krisen nicht in ausreichendem Maß gerecht werden, riskieren wir einen weiteren Rückgang an globaler Stabilität.“

„Teile der Gesellschaft verkennen offenbar die Bedeutung von Entwicklungszusammenarbeit“, erläuterte der Priester im Kölner Domradio mit Blick auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation. „Aber sie verkennen auch unsere christliche Sendung, dass wir als Christinnen und Christen eine Friedensbewegung sind, weil Christus selbst um des Friedens und der Gerechtigkeit willen gekommen ist.“

Ganz konkret sagte Frick: „Die geplanten deutlichen Einsparungen im Etat der Bundesrepublik Deutschland zur Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe senden das Signal aus, dass nationale Interessen im Moment Vorrang vor globaler Solidarität haben sollen.“

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Misereor profitiert selbst von Entwicklungshilfe: Neben rund 65 Millionen Euro aus Kollekten und Spenden erhielt das Hilfswerk im Jahr 2023 mehr als 158 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln.

„Die Welt braucht Frieden, die Welt braucht Versöhnung, die Welt braucht wohlwollendes Verständnis“, führte der Misereor-Chef aus. „Und es braucht eine Professionalität auch in der Entwicklungszusammenarbeit. Da ist Misereor groß aufgestellt.“

Gleichzeitig erklärte er: „Der Auftrag aus der Nachkriegszeit, der sehr großzügig von den Katholikinnen und Katholiken begonnen worden ist, braucht jetzt eine neue Aufstellung, um neuartigen Fragen auch in der Innenpolitik entgegenzusehen. Ich tue diese Arbeit mit höchster Motivation in dem Wissen, dass diese andere Welt zwar noch eine Vision ist, aber dass wir nicht aufhören dürfen, uns mit einzusetzen, dass mehr Gerechtigkeit weltweit entsteht.“