Vatikanstadt - Mittwoch, 1. Januar 2025, 8:00 Uhr.
Zum Abschluss des bürgerlichen Jahres hat Papst Franziskus am Silvesterabend im Petersdom eine Vesper gefeiert. In seiner kurzen Predigt sprach er von einer „Stunde der Danksagung“.
„Das zu Ende gehende Jahr war für die Stadt Rom ein arbeitsreiches Jahr“, erinnerte der Pontifex. „Bürger, Pilger, Touristen und alle, die auf der Durchreise sind, haben die typische Phase vor einem Heiligen Jahr mit einer Vielzahl von großen und kleinen Baustellen erlebt. Heute Abend ist es an der Zeit, über die Sinnhaftigkeit dieser Arbeiten nachzudenken und zu bedenken, dass sie nicht nur einen Wert an sich haben, sondern auch eine Bedeutung, die der Berufung Roms, seiner universellen Berufung entspricht.“
Diese Berufung der Stadt Rom bestehe darin, „alle Menschen aufzunehmen, damit sich alle als Kinder Gottes und als Brüder und Schwestern untereinander erkennen können“.
Das Leitwort des Heiligen Jahres 2025, „Pilger der Hoffnung“, sei „reich an Bedeutungen, je nach den verschiedenen möglichen Perspektiven, die wie so viele ‚Wege‘ der Pilgerschaft sind“, fuhr der Pontifex fort. „Und einer dieser großen Wege der Hoffnung, auf dem wir gehen können, ist die Geschwisterlichkeit: Es ist der Weg, den ich in der Enzyklika Fratelli Tutti vorgeschlagen habe. Ja, die Hoffnung der Welt liegt in der Geschwisterlichkeit!“
„Und es ist schön zu denken, dass unsere Stadt in den letzten Monaten zu einer Baustelle in diesem Sinne geworden ist“, ergänzte Franziskus. „Sie bereitet sich darauf vor, Männer und Frauen aus der ganzen Welt aufzunehmen, Katholiken und Christen anderer Konfessionen, Gläubige aller Religionen, Suchende nach Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden, alle Pilger der Hoffnung und der Geschwisterlichkeit.“
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Sodann stellte er die Frage: „Ist die Hoffnung auf eine geschwisterliche Menschheit nur ein rhetorischer Slogan oder hat sie ein ‚felsiges‘ Fundament, auf dem wir etwas Stabiles und Dauerhaftes aufbauen können?“
„Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Welt ist keine Ideologie, sie ist kein Wirtschaftssystem, sie ist kein technischer Fortschritt“, antwortete Papst Franziskus auf seine eigene Frage. „Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Welt ist er, der menschgewordene Sohn, der vom Vater gesandt wurde, damit wir alle das werden, was wir sind, nämlich Kinder des Vaters im Himmel und somit Brüder und Schwestern unter uns.“
So sei die „entscheidende Baustelle“ jene, „in der ich jeden Tag zulasse, dass Gott in mir das verändert, was eines Sohnes nicht würdig ist – verändern! –, das, was nicht menschlich ist, und in dem ich mich jeden Tag verpflichte, als Bruder und Schwester meines Nächsten zu leben“.
Am Ende der Vesper besuchte Papst Franziskus die Krippe auf dem Petersplatz.