Andreas Geßmann zum Weihbischof für das Bistum Essen geweiht

Bischofsweihe von Andreas Geßmann am 2. Februar 2025
Nicole Cronauge / Bistum Essen

Andreas Geßmann hat am Sonntag von Bischof Franz-Josef Overbeck die Bischofsweihe empfangen und ist nun neuer Weihbischof im Bistum Essen. In seiner Predigt sagte der Essener Bischof, der Name „Andreas“ mit seiner Bedeutung „Tapferkeit und Tüchtigkeit“ sei „ein Programm für den neuen Weihbischof, für sein Leben und seinen Dienst mitten in der Welt und mitten in der Kirche“.

„Wir leben in Zeiten, in denen sich für die Kirche, wie in unserem Bistum Essen, in hauptsächlich postsäkularen Milieus lebend, die Glaubwürdigkeit ihrer Botschaft neu erweisen muss und ihre Gemeinschaft vollkommen neu aufgebaut werden will“, rief Overbeck in Erinnerung. „Wir befinden uns in Zeiten kultureller Herausforderungen und Auseinandersetzungen, die wir nicht einfach nur machtpolitisch lösen können, sondern hinter denen eine große spirituelle wie intellektuelle Aufgabe steht, die den Herausforderungen am Anfang unserer Glaubensgeschichte im Evangelium gleichkommt.“

„Ohne dass Menschen zu Jesus Christus geführt und in eine lebendige existenzielle Beziehung, d. h. Begegnung mit Folgen, geleitet werden, wird es kein Christsein geben, das auf Dauer Bestand hat“, zeigte sich der Bischof von Essen überzeugt.

„Wir sind heute als Missionare in den neuen Welten unserer Zeit unterwegs“, erläuterte er. „Es geht um eine neue Vielschichtigkeit der geistlichen Präsenz. Längst erleben wir nicht nur Zeiten, die Kirche zu erneuern, sondern neu aus der Begegnung mit Gott unser Lebenszeugnis von Glauben zu geben und Menschen zu ermuntern, auch einen solchen Weg der Umkehr zu gehen. Bekannte Mauern werden fallen. Gleichzeitig werden Gruppen auftreten, die das Alte ängstlich bewahren und sich abschotten wollen.

„Am Ende steht in der Dynamik des Geistes eine gesamte Erneuerung von Kirche und Welt“, aber dies werde „sehr lange dauern“.

Geßmann wurde am 16. Januar 1969 geboren und schlug nach Angaben der Diözese zunächst ein Studium und die Laufbahn eines kommunalen Verwaltungsbeamten ein. 1995 begann er sein Theologiestudium und wurde 2003 zum Priester geweiht. Zunächst war er als Kaplan in der Seelsorge eingesetzt.

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Außerdem promovierte er 2014 zum Thema „Die Beziehungen zwischen kommunikativen Glaubensmilieus und Pfarrei“ in München. Von 2013 bis 2016 war Geßmann Pastor in der Pfarrei St. Antonius im Essener Westen, anschließend war er Pfarrer der Pfarrei St. Laurentius im Essener Osten.

Ein Weihbischof hilft dem Diözesanbischof besonders bei der Spendung des Firmsakraments. Im Bistum Essen wurden im Jahr 2023 lediglich 2.128 Firmungen vorgenommen. Im Jahr davor lag die Zahl der Firmungen bei 1.965. Neben Overbeck und Geßmann ist im Bistum Essen auch der 71-jährige Weihbischof Ludger Schepers tätig.

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Außerdem helfen Weihbischöfe bei der Visitation von Pfarreien, wodurch der Diözesanbischof einen vernünftigen Einblick in das kirchliche Leben vor Ort gewinnen soll. Im Bistum Essen gibt es nur noch 40 Pfarreien, in denen etwa 33.000 Katholiken jeden Sonntag zur Messe gehen.

Bis zum Jahr 2040 erwartet das Bistum Essen nur noch weniger als 30 Priester im aktiven Dienst. „Nach aktuellen Hochrechnungen gehen wir davon aus, dass im Jahr 2030 noch rund 70 Diözesanpriester in der Seelsorge in unserem Bistum tätig sein werden“, sagte der Ressortleiter Kirchenentwicklung, Markus Potthoff, im Jahr 2023. „2040 sogar nur noch weniger als 30.“

„Ähnliche Entwicklungen erwarten wir sowohl bei den Diakonen wie auch den Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und –referenten“, so Potthoff. Anders als Priester sind Diakone sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten nicht zur Ehelosigkeit verpflichtet.