Papst Franziskus begeht Jubiläum der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte

Papstmesse zum Jubiläum der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte am 9. Februar 2025
Daniel Ibáñez / EWTN News

Papst Franziskus stand am Sonntagvormittag auf dem Petersplatz einer Messe vor, um im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 das Jubiläum der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte zu begehen. Nur einen Teil seiner Predigt verlas der Papst persönlich. Weil er Schwierigkeiten habe, zu atmen, bat er den Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Giovanni Ravelli, den Rest des Textes vorzutragen.

Durch den Zeremonienmeister dankte der Papst allen Anwesenden „für ihren Dienst“. Es sei ihnen „eine große Aufgabe anvertraut, die viele Dimensionen des gesellschaftlichen und politischen Lebens umfasst: die Verteidigung unserer Länder, der Einsatz für die Sicherheit, die Wahrung von Recht und Gerechtigkeit, die Präsenz in den Haftanstalten, der Kampf gegen Kriminalität und die verschiedenen Formen von Gewalt, die den sozialen Frieden zu stören drohen.“

In der Predigt ging der Pontifex auf das Tagesevangelium vom wunderbaren Fischfang und den ersten Jüngen (Lk 5,1–11) ein und konzentrierte sich auf die drei Begriffe „er sah, er stieg ein, er setzte sich“.

„Zuallererst sah Jesus“, erläuterte Franziskus. „Er hat einen aufmerksamen Blick, der es ihm selbst inmitten einer so großen Menschenmenge ermöglicht, zwei Boote zu entdecken, die sich dem Ufer nähern, und die Enttäuschung auf den Gesichtern jener Fischer zu sehen, die gerade dabei sind, ihre leeren Netze nach einer erfolglosen Nacht zu reinigen.“

Jesus richte seinen Blick also „voll Mitgefühl auf die Augen dieser Menschen und erkennt ihre Entmutigung, die Frustration, die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen zu haben, das Gefühl einer inneren Leere, die der Leere der Netze entspricht, die sie nun in ihren Händen halten“.

Sodann bittet Jesus Simon, das Boot vom Land wegzufahren und „steigt ein“. Er „betritt damit seinen Lebensraum und dringt vor zu dem Gefühl des Scheiterns in seinem Herzen. Das ist schön: Jesus beobachtet nicht einfach nur die Dinge, die nicht funktionieren, wie wir es oft tun, um uns dann in Wehklagen und Bitterkeit zu verschließen.“

Schließlich „setzte Jesus sich“, sagte der Papst. „Und das ist in den Evangelien die typische Haltung des Meisters, desjenigen, der lehrt. Im Evangelium heißt es sogar, dass er saß und lehrte. Nachdem er in den Augen und Herzen der Fischer die Verbitterung über eine erfolglose Nacht gesehen hatte, stieg Jesus in das Boot, um zu lehren, das heißt, um die gute Nachricht zu verkünden, um Licht in diese Nacht der Enttäuschung zu bringen, um von der Schönheit Gottes inmitten der Mühen des menschlichen Lebens zu erzählen, um die Menschen spüren zu lassen, dass es noch eine Hoffnung gibt, auch wenn alles verloren scheint.“

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An dieser Stelle geschehe das Wunder: „Wenn der Herr in das Boot unseres Lebens steigt, um uns die gute Nachricht von Gottes Liebe zu bringen, die uns immer begleitet und trägt, dann beginnt das Leben wieder neu, dann kommt wieder Hoffnung auf, die verlorene Begeisterung kehrt zurück und wir können das Netz wieder ins Meer auswerfen.“

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Den Dreiklang von sehen, einsteigen und setzen wandte der Papst auf die Streitkräfte, Polizisten und Sicherheitskräfte an.

„Sehen, denn ihr seid gefordert, einen aufmerksamen Blick zu haben, der die Bedrohungen für das Gemeinwohl, die Gefahren, die dem Leben der Bürger drohen, die ökologischen, sozialen und politischen Risiken, denen wir ausgesetzt sind, erkennt“, sagte er. „Einsteigen, denn eure Uniform, die Disziplin, die euch prägt, der Mut, der euch auszeichnet, der Eid, den ihr geleistet habt, erinnern euch daran, wie wichtig es ist, das Böse nicht nur zu sehen, um es anzuprangern, sondern auch bei Sturm in das Boot zu steigen und sich im Dienste des Guten, der Freiheit und der Gerechtigkeit einzusetzen, damit es nicht Schiffbruch erleidet.“

„Und schließlich“, fuhr die Predigt fort: „Sich setzen, weil eure Präsenz in unseren Städten und in unseren Vierteln, euer stetes Eintreten für das Recht und für die Schwächsten zu einer Lehre für uns alle wird: Es lehrt uns, dass das Gute trotz allem siegen kann, es lehrt uns, dass Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Zivilcourage auch heute notwendige Werte sind, es lehrt uns, dass wir eine menschlichere, gerechtere und geschwisterlichere Welt schaffen können, trotz der entgegengesetzten Kräfte des Bösen.“

Am Ende bat der Papst die Anwesenden, „das Ziel eures Dienstes und eures Handelns nicht aus den Augen zu verlieren: das Leben zu fördern, das Leben zu retten, das Leben immer zu verteidigen. Ich bitte euch, wachsam zu sein: wachsam gegenüber der Versuchung, einen Geist des Krieges zu kultivieren; wachsam, damit ihr nicht vom Mythos der Gewalt und dem Lärm der Waffen verführt werdet; wachsam, damit ihr nicht vom Gift der Hasspropaganda verdorben werdet, die die Welt in zu schützende Freunde und zu bekämpfende Feinde unterteilt.“

„Seid stattdessen mutige Zeugen der Liebe Gottes, des Vaters, der will, dass wir alle Brüder und Schwestern sind“, forderte er. „Und gemeinsam wollen wir uns auf den Weg machen, um eine neue Ära des Friedens, der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit erstehen zu lassen.“