Nicaragua beklagt sich bei Vatikan nach EWTN-Interview mit Exil-Bischof Rolando Álvarez

Bischof Rolando Álvarez
Daniel Ibáñez / EWTN News

Die nicaraguanische Regierung hat den Vatikan nach einem Interview, das der ins Exil verbannte Bischof Rolando Álvarez in der vergangenen Woche der Sendung EWTN Noticias in Rom gab, scharf angegriffen.

Das nicaraguanische Außenministerium erklärte in einem Schreiben, das am 8. Februar auf Spanisch und Englisch veröffentlicht wurde: „Wir äußern uns zu den Erklärungen, die im Namen des Vatikanstaates von Seiten und Plattformen abgegeben werden, die ihnen gehören – Erklärungen, die eine Beleidigung der Souveränität und der Würde des nicaraguanischen Staates darstellen.“

„Die besagten Erklärungen sind unverantwortlich und respektlos und verletzen die höchsten Gesetze und Normen, die das unabhängige Leben unseres gesegneten Nicaraguas regeln. Darüber hinaus beabsichtigt der Vatikanstaat, ohne jegliche supranationale politische Autorität über Ämter und Befugnisse zu verfügen, die in Nicaragua Personen verliehen wurden, die aufgrund eines unzulässigen und untragbaren Verhaltens aufgehört haben, Nicaraguaner zu sein“, so das Schreiben der nicaraguanischen Regierung weiter.

Obwohl der Text nicht anführte, auf welche Aussagen man sich konkret bezog, erfolgte die Reaktion des Regimes von Daniel Ortega und Rosario Murillo kurz nach dem Interview von EWTN mit Álvarez, dem Bischof von Matagalpa und Apostolischen Administrator von Estelí, das am 6. Februar von ACI Prensa, der Partneragentur von CNA Deutsch, veröffentlicht wurde.

In dem Interview sagte Álvarez, der in seiner persönlichen Eigenschaft und nicht als Vertreter des Vatikans sprach, dass er bei seiner Ankunft in Rom beabsichtigt hatte, Papst Franziskus seinen Rücktritt anzubieten. „Aber ich habe die Güte Gottes und des Heiligen Vaters erfahren, der will, dass ich Ordinarius von Matagalpa und Apostolischer Administrator von Estelí bleibe, auch wenn ich in der Diaspora bin“, sagte der Bischof gegenüber EWTN.

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„Ich liebe mein Volk sehr, ich liebe meine Leute und ich sage ihnen, dass ich ein Bischof für die Universalkirche bin. Das heißt, ich wurde zum Bischof für Matagalpa geweiht. Ich bin das sichtbare Oberhaupt von Matagalpa und der Apostolische Administrator von Estelí, und das werde ich auch weiterhin sein, solange Gott es will“, fügte er hinzu.

Álvarez war am 10. Februar 2023 wegen „Hochverrats“ zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er die Exzesse der Diktatur angeprangert hatte. Ihm wurde die nicaraguanische Staatsbürgerschaft aberkannt, wie es zahlreichen politischen Gefangenen, auch anderen Mitgliedern der katholischen Kirche, ergangen ist. Im Januar 2024 wurde er in den Vatikan abgeschoben.

Weder ACI Prensa noch EWTN, die Muttergesellschaft von ACI Prensa und CNA Deutsch, sind Webseiten oder Plattformen des Vatikans, sondern unabhängige Medien, die über die katholische Kirche berichten.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.