Papst Franziskus ruft in Fastenbotschaft zu einer „Bekehrung zur Synodalität“ auf

Papst Franziskus
Vatican Media

Papst Franziskus, der sich seit inzwischen elf Nächten in der römischen Gemelli-Klinik aufhält, hat am Dienstagmittag seine diesjährige Fastenbotschaft veröffentlicht und dabei zu einer „Bekehrung zur Synodalität“ aufgerufen. Die Botschaft ist datiert auf den 6. Februar, wurde also noch unterzeichnet, bevor er am 14. Februar ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

In der Fastenzeit lade die Kirche „uns ein, unsere Herzen zu bereiten und uns für Gottes Gnade zu öffnen, damit wir mit großer Freude den österlichen Triumph Christi, des Herrn, über Sünde und Tod feiern und mit dem heiligen Paulus rufen können: ‚Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?‘“

Vor diesem Hintergrund, so der Pontifex, wolle er „einige Gedanken darüber vorlegen, was es bedeutet, gemeinsam auf dem Weg der Hoffnung zu sein und die Aufrufe zur Umkehr erschließen, die Gottes Barmherzigkeit an uns alle richtet, als Einzelne und als Gemeinschaft“.

„An erster Stelle: Gehen“, begann Franziskus und erinnerte an die Erzählung im Buch Exodus vom Auszug Israels aus Ägypten und der langen Wanderung durch die Wüste. „Daraus ergibt sich ein erster Ruf zur Umkehr, denn wir alle sind Pilger auf dem Weg unseres Lebens, aber jeder von uns kann sich fragen: Was bedeutet das für mich? Bin ich wirklich auf einem Weg oder bin ich eher gelähmt, statisch, voller Angst und Hoffnungslosigkeit oder bleibe ich in meiner Komfortzone? Suche ich Wege der Befreiung aus sündigen und unwürdigen Zuständen?“

„Es wäre eine gute Übung für die Fastenzeit, sich mit der konkreten Realität eines Migranten oder Pilgers zu befassen und sich darauf einzulassen, um herauszufinden, was Gott von uns verlangt, damit wir besser auf das Haus des Vaters zugehen können“, zeigte sich der Papst überzeugt.

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„Zweitens: Wir wollen diesen Weg gemeinsam gehen“, fuhr der Pontifex fort. „Gemeinsam zu gehen, synodal zu sein, das ist die Berufung der Kirche. Die Christen sind dazu gerufen, gemeinsam zu gehen, niemals Einzelgänger zu sein. Der Heilige Geist drängt uns, aus uns selbst herauszugehen, um auf Gott und unsere Brüder und Schwestern zuzugehen, und uns niemals in uns selbst zu verschließen.“

„Fragen wir uns vor dem Herrn, ob wir in der Lage sind, als Bischöfe, Priester, Gottgeweihte und Laien im Dienst am Reich Gottes zusammenzuarbeiten; ob wir denen, die zu uns kommen, und denen, die weit weg sind, mit einer einladenden Haltung, die sich in konkreten Gesten äußert, begegnen; ob wir den Menschen das Gefühl geben, Teil der Gemeinschaft zu sein, oder ob wir sie am Rande stehen lassen“, erläuterte er. „Dies ist ein zweiter Aufruf: Bekehrung zur Synodalität.“

Schließlich sagte Papst Franziskus: „Lasst uns diesen Weg gemeinsam in der Hoffnung auf eine Verheißung gehen.“ Sodann ergänzte er: „Jesus, unsere Liebe und unsere Hoffnung, ist auferstanden und er lebt und herrscht in Herrlichkeit. Der Tod ist verwandelt worden in einen Sieg, und darin liegt der Glaube und die große Hoffnung der Christen: in der Auferstehung Christi!“

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Dies also sei „der dritte Aufruf zur Umkehr: der zur Hoffnung, zum Vertrauen auf Gott und auf seine große Verheißung, das ewige Leben. Wir müssen uns fragen: Bin ich in meinem Inneren davon überzeugt, dass Gott mir meine Sünden vergibt? Oder tue ich so, als könnte ich mich selbst retten? Verlange ich nach dem Heil und bitte ich Gott um Hilfe, um es anzunehmen? Lebe ich in konkreter Weise die Hoffnung, die mir hilft, die Ereignisse der Geschichte zu verstehen und die mich antreibt, mich für Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und das gemeinsame Haus einzusetzen, darauf bedacht, dass niemand zurückgelassen wird?“

Papst Franziskus befindet sich für noch unbestimmte Zeit weiterhin im Krankenhaus. Regelmäßig veröffentlicht der Vatikan allerdings Bischofsernennungen. Unklar ist, inwieweit diese bereits vor dem Krankenhausaufenthalt unterzeichnet worden sind, oder erst im Krankenhaus. Im medizinischen Bulletin heißt es jedoch regelmäßig, der Papst habe in seinem Krankenzimmer trotz einer komplexen beidseitigen Lungenentzündung auch etwas gearbeitet.