Redaktion - Dienstag, 4. März 2025, 7:00 Uhr.
Für den Schweizer Kapuziner Niklaus Kuster und seine Mitbrüder ist eine Klosterschließung „kein Riesendrama“, wie er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal kath.ch erklärte. Das klösterliche Leben gehöre „nicht zur DNA unserer Berufung“, so Kuster wörtlich.
Die Zahl der Kapuzinerklöster in der Schweiz ist seit den 1960er Jahren stark zurückgegangen. Damals gab es über 40 Niederlassungen, heute sind nur noch neun Klöster aktiv. Dieser Rückgang mit mehr als 30 zugesperrten Klöstern ist ein Ausdruck der demografischen Krise des Ordens.
Wie der SRF berichtete, hat auch die Zahl der Kapuziner in der Schweiz seit den 1960er Jahren dramatisch abgenommen. Mitte der 1960er Jahre erreichte der Schweizer Kapuzinerorden mit rund 800 Mitgliedern seinen historischen Höchststand. Heute leben weniger als 100 Ordensbrüder in der Schweiz, das Durchschnittsalter liegt bei über 80 Jahren.
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„Franz von Assisi, auf den wir uns als Kapuziner ebenso wie die Franziskaner berufen, hat gar keine Klöster gekannt. Er hat seine Berufung, sein Charisma, klosterlos gelebt“, erklärte Kuster. Um das franziskanische Charisma zu leben, brauche es „keine klassischen Kapuzinerklöster“. Insgesamt falle es ihm „leichter, mit dem Rückgang umzugehen“, als seinen 80-jährigen Mitbrüdern.
Gemeinschaften bieten mehr als „irgendwelche Mauern oder Gebäude“, so Kuster weiter. Insofern gehe die „Beheimatung nicht verloren, wenn wir ein Kloster aufgeben“.
Dennoch sei man bemüht, die Klöster so zu übergeben, dass „etwas von dem weitergeht, was jahrhundertelang gelebt wurde“. Die „Lebensorte“ sollten möglichst „lebendig bleiben“, denn es seien Orte „mit guten Quellen“, sagte er.