Erzbischof Lackner beklagt in Fastenhirtenbrief „Insolvenzen seelisch-geistiger Natur“

Erzbischof Franz Lackner
Screenshot von YouTube

In seinem Fastenhirtenbrief hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner OFM über „Insolvenzen seelisch-geistiger Natur“ gesprochen, welche in einer Gesellschaft, „in der der Glaube zunehmend erodiert“, von besonderer Relevanz seien.

„Heiligkeit, so scheint es, ist nicht ‚en vogue‘“, konstatierte Lackner. „Doch sie weist über diese Existenz hinaus, sie scheint gleich einem hellen Licht durch einen Vorhang in unser Dasein; sie geschieht in der Berührung mit Gott. Wenn wir genau hinsehen, vermögen wir sie rund um uns herum zu erkennen, im Kleinen und Alltäglichen, in den guten und barmherzigen Taten so vieler – ganz so, als würfe sie in solch gelebter Barmherzigkeit ihren Schatten in unsere Welt.“

„Fragen wir uns, wer und wie die Heiligen unserer Tage sein können, müssen wir zunächst eine der vielleicht schwersten Prüfungen bestehen“, fuhr der Erzbischof fort. „Wir müssen in den Spiegel blicken und uns fragen, wie Gott uns sieht, und wie wir wollen, dass er uns sieht.“

Sodann forderte er die Gläubigen auf: „Folgen wir in diesen Tagen der Spur der Heiligkeit, personifiziert in Jesus Christus! Achten wir dabei darauf, dass wir uns durch sie nicht auszeichnen wollen – vielmehr, dass wir durch das Streben danach jenen einen bezeugen, der allein der wahre Heilige, der Starke und unsterbliche Gott ist.“

„Heiligkeit ist kein Etikett und kein Prädikat, sie ist eine Gnade, in der Gott in unser Leben hineinreicht“, betonte Lackner.

„In der Fastenzeit, in die wir nun wie jedes Jahr eingetreten sind, legen wir unsere Schwächen und Verfehlungen dar, üben uns in guten Vorsätzen, wir achten auf Maß und freiwilligen Verzicht“, so der Erzischof in seinem Fastenhirtenbrief, der am Sonntag in den Kirchen seiner Erzdiözese verlesen werden soll. „Diese Bußzeit ruft uns zum Bekennen unserer Sünden und zur Umkehr – Umkehr meint dabei nicht zwingend ein ‚Zurückgehen‘, sondern eine Kurskorrektur nach oben hin. Um das Bild erneut aufzugreifen: Wir bringen die Insolvenz unserer Seele vor Gott, den himmlischen Gläubiger, von dem wir nicht nur Recht, sondern vor allem Barmherzigkeit erbitten.“

Lackner forderte die Gläubigen zu verstärktem Gebet auf, wobei es sich um „direktes Kommunizieren mit Gott“ handle, „in dem wir unser Zweifeln, unsere Ängste, aber auch unseren Dank zu ihm tragen können“. Die „Heiligen unserer Tage“ werden „große Beter sein, den Blick gen Himmel gerichtet“, zeigte er sich überzeugt.

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